(27-08-2025, 12:49)Ulan schrieb: Muss man jedes Thema zerreden? Gibt es irgendeinen Zweifel daran, dass uns die Apg eine Gemeinschaft, die auch groesstenteils Guetergemeinschaft pflegt, als christliches Ideal praesentiert?
Die Apostelgemeinschaft - die im Umfeld Jesu lebte und von Jesus selbst geführt und belehrt wurde (mit zweifelhaftem Erfolg, wenn man bedenkt dass die Apostel Schwerter, also Kriegswaffen führten und Petrus mit einem Schwert auf den Kopf eines Menschen hieb, dass derselbe Petrus Jesus in einer Nacht drei Mal verleugnete, dass Thomas nicht an die Auferstehung glaubte) - lebte in Erwartung der baldigen Endzeit
Da konnte man schon sein Kamel verkaufen und gegen einen Korb von Datteln und einen Eimer Weizen und ein Schaf und zwei Weinschläuche eintauschen und damit ein Festmahl für irgendwelche Arme machen
Und Gütergemeinschaft war ebenfalls ratsam - in Erwartung des baldigen Endes
Paulus sagte ja: "Wisst ihr nicht, dass wir über Engel richten werden?" 1 Korinther 6,3 (Einheitsübersetzung)
Damals vor 2000 Jahren war Gütergemeinschaft in manchen Versammlungen wohl ein christliches Ideal
Aber heute - nach 2000 Jahren und so vielen Generationen ?
Nicht einmal die endzeitlichen Gruppierungen (Zeugen Jehovas) haben heute die Gütergemeinschaft
Wie ich schon schrieb:
(22-07-2025, 22:28)Sinai schrieb: Doch hier im Thread geht es um eine ganz andere Frage, es geht darum, dass ich glaube, dass das den Christen dauernd vorgehaltene "Armutsgebot" eine böswillige Erfindung zur Verunsicherung der Christen ist. Um ihnen die Latte so hoch zu machen, mit der Absicht dass sie daran scheitern müssen und sich vom Christentum lossagen
Die Bibel kennt nämlich kein "Armutsgebot"
Der Spruch Jesu "Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkaufe, was du hast, und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!" (Matthäus 19,21) ist nämlich kein Armutsgebot - der Spruch wendet sich nur an jemand, der "vollkommen" sein will
Normale Christen wollen eine Familie gründen (wachset und vermehret euch) und versorgen.
Und sie haben ja gar nicht den Ehrgeiz, "vollkommen" zu sein.
Nur Ordensleute gehen in diese Richtung. Bestimmte Bettelorden entsagen allem Weltlichen und führen freiwillig ein Leben in Armut, um vollkommen zu werden
(27-08-2025, 12:03)Sinai schrieb: Kapitalismus ist unchristlich.
Das bedeutet aber nicht, dass das andere Extrem - die kommunistische Gütergemeinschaft vorgeschrieben wäre
Beide Extreme sind abzulehnen! Der Kapitalismus, weil er unchristlich und menschenverachtend ist - und die kommunistische Gütergemeinschaft, weil sie wohl 95 % der Christen verschreckt und dadurch kontraproduktiv für die Verbreitung des Christentums war und ist
Der gesunde Mittelweg ist wohl am besten. Kein Privateigentum an Produktionsmitteln, aber jeder soll seinen gerechten Lohn bekommen - ohne ihn an andere leichtfertig verschenken zu sollen