06-08-2025, 17:28
(02-08-2025, 18:35)Ekkard schrieb:Lieber Ekkard,
Das "bessere Wissen" ist ein temporärer Ausfall unseres Hirns (Narkose, Trauma, Koma). In diesem Fall gibt es keine Zeit mehr. Schön, wenn dies vorüber ist, dann leben wir weiter, ergänzen die fehlenden Informationen aus unserer Umwelt, und leben weiter.
Welchen Unterschied macht es, wenn die Funktion endgültig eingestellt wird (Tod)?
Genau genommen gar keinen! Zeit und Raum und unser Selbst hören einfach auf. Kein Grund ein kompliziertes Geflecht aus Mythen darum herum zu erfinden.
Gewiss gibt es eine Art Weiterleben, weil wir einen Haufen an biologischen und kulturellen Informationen hinterlassen, die von neu entstehenden Gehirnen in die jeweils eigene Ichtradition übernommen werden. Aber darauf haben wir Ehemaligen keinen Einfluss mehr.
Warum tun wir uns so schwer, einfach loszulassen, wenn der Tod uns ereilt? Ich denke, das ist die Machtfrage der Mythen. Sie wollen den Einfluss der Ehemaligen (der Toten und ihrer Denkweise) zementieren.
Und dagegen werde ich mich und sollten sich alle Neulinge in unserer Welt wehren ...
ein sehr guter Beitrag. Ich gehe erst auf den 2. Teil ein.
Jesus sagte: "Da, wo ich hingehe, sollt auch ihr hinkommen." Gemeint sind natürlich alle - auch Ekkard. Wie Du jedoch richtig schreibst, wird das Verwesliche vergehen.
Es gibt eine grosse Yogalehre, bei der man über lange Zeit täglich mantramässig immer wieder holt: "Ich bin nicht mein Körper". Und wenn Du Phänomene wie etwa die Terminale Luzidität betrachtest, erkennst Du, dass Menschen auch handeln und sprechen können, wenn das Gehirn gänzlich ohne Funktion ist.
Wenn Du das Überleben des Todes mit Deinem Geistkörper, Deiner Seele als Mythos bezeichnest - wenn Du zwischen Dir und Deiner Leiche keinen anderen Unterschied erkennst, als dass die Maschiene nicht mehr geht - wenn Du die Liebe Gottes mit Händen und Füssen von Dir weist, wenn Du alle Erfahrungsbeweise, alle Erinnerungen an frühere Leben und deren experimentellen Nachweise und auch die Evidenzbeweise ablehnst, dann stellt sich die Frage, warum Du Dir das antust?
Du bist weit mehr als nur Dein Körper!
Als Don Pieper, ein amerikanischer Baptistenpfarrer, 1989 bei einem Autounfall eine Nahtoderfahrung hatte, beschreibt er diese so: "ich war plötzlich von einem strahlenden Licht eingehüllt, das sich mit irdischen Begriffen nicht beschreiben lässt. Im nächsten Augenblick befand ich mich im Himmel. Als ich mich umschaute, durchströmte mich eine tiefe Freude ..."
Wenn Du Dein Denken so konditionierst, dass es kein Weiterleben nach dem Tod gibt, dann ist Deine Seele zum gegebenen Zeitpunkt nicht in der Lage, zu erkennen, dass Du nun gestorben bist - Dr. Carl Wickland beschreibt einen Fall, bei dem dies mehrere Jahrzehnte andauerte. Verlass Dich also nicht allzusehr darauf, dass nur noch ein paar Atome ein paar Informationen von Dir weitertragen - Du solltest einen Plan B ins Auge fassen.

