17-07-2007, 04:27
Zitat:Mandingo: mehr Ehrlichkeit und Realitätssinn,- das variiert aber sehr extrem im "Christentum", was man darunter verstehn soll. Genauso weit variiert wie das 1/6 Menschheit, das zu Jesus steht, ist das 1/6 Menschheit, das sich an Mohammeds Namen orientiert man kann nicht dem einen daraus das Gesamt als etwas adienen, worueber sich die andere Seite noch ueberhaupt nicht einig ist und immer uneiniger wird.
z.B. auch bezogen auf die eigenen Schriften einer Religion, also im Islam bezogen auf den Koran, wie es im Christentum mit der Bibel geschieht.
Das ist so, als kippte man 15 Farben in einen Topf und plaedierte dann fuer das "Blaue" da drin, als sei damit schon das "Blau" erkennbar - und das soll dann ein anderer Mischtopf direkt so ablernen koennen, von dem man vermutet, er enthalte da sowas wie "Blau" noch gar nicht.
Mir scheint, wir muessen alle - LOL - nun sag ich auch schon "alle", aber denk erstmal nur an uns im Forum hier - etwas auf den Teppich hinab, jeder von uns ist kein gueltiger Vertreter einer der ganzen Konfessionen oder Nicht-Konfessionalitaeten. Jeder von uns hat rein biografisch nur soviel Ahnung von der eignen Religion, wie man zu praktizieren und ueberblicken geschafft hat.
Alles, was heimatlich, schoen und parallel gut darin war oder ist, kommt zur Zeit ganz in den Untergrund der Debatte beiseite - und ich sag Euch: das ist echt schade und verpasst das Entscheidende, sowohl fuer den Muslim als auch fuer die andern. Es wirkt, als sei man erst durch eine ausfuehrliche Erwaegung zu dieser oder jener Religion gestossen und daher voll verantwortlich dafuer, an dieser Zuigehoerigkeit rein gar nichts zu lieben und zu geniessen, solange noch irgendwer das nicht waehlen wuerde.
So ein Umgang mit Mitmenschen ist aber ein Armutszeugnis, stelle ich fest. Es ist doch Faktum, dass wir bereits 1 Jahr lang Lebewesen sind, ehe uns das erste Mal das Hinhoeren gelingt, anatomisch - und dann sind es noch wieder erfahrungsreiche Jahre, bis wir eingeschult werden. Bis dahin kann einem die Religion schon soviel gegeben haben, dass man nie mehr von ihr lassen wuerde, ohne bio-und-sozio-logisch echt bescheuert zu sein.
Was ich gern mal wieder hier erleben wuerde, waere es, dass ein ganz normaler Muslim sich hier unterhalten kann, ohne alles und jedes, was in 1400 Jahren das heute 1/6 der Menschheit gesagt und getan hat, auf seine eigne Kappe nehmen zu muessen. Genauso ist es kein Grund-Beduerfnis einer legitimen Konfession, das eigene Hl.Buch relativieren zu muessen. Erst ist da schon immer eine Gemeinde, und sie legt als heilig = unantastbar einen eignen Text fest.
Danach wird dann das Gemeinschaftsleben am Buch geeicht, auf Identitaet, und zwar ist das mehr als ein buchstaben-folgendes Reduzieren jeder Tat und Einstellung auf diese Worte.
Nicht aus Versehn hat dann jede Gemeinschaft alsbald ihre Ausleger-Schule, wo Gelehrte mit wirklich grossem Aufwand an Lernen sich mit dem Hl.Buch befassen
Es eignet sich in keiner Konfession als Steinbruch oder Richtersieb in Haenden von Leuten, die nicht das ganze Dazugehoerige lernen.
Ein Euro-Islam wird sich genauso einstellen, wie es auch frueher mal einen Syrer-Islam oder Inder-Islam oder Aegypter-Islam ergeben konnte. Es wurde immer vor Ort nach-adaptiert, gemaess der Welt, die einen umgibt.
So unterscheidet sich auch der Sudete vom Bayern oder Suedspanier oder Muensteraner in seinem Katholizismus, obwohl bei der Kirche die Hl.Schrift nicht zur Verfuegung steht, sie zu relativieren. Sie ist schon im Umfang der Thorah, Propheten und Schreiber umfangreich genug ausgewaehlt worden, um in ganz verschiedenen Welten gelebt werden zu koennen.
Wir haben da allerdings eine Sammlung aus 1000 Jahren Dokumenten unserer Gemeinde G0TTES, und der den Muslimen Hl.Qur'an kam aus etwa soviel (wenig) Zeit zusammen wie eins der Prophetenbuecher innerhalb der Bibel.
Sogleich war auch der Bedarf da auf dessen "Zaun um das Beet", also Ueberlieferungen, damit man die Worte verstuende, denn das Arabisch des Qur'an sprach doch nicht jeder von Haus aus. Es wurde also von Anfang an gedeutet und ausgelegt. Grammatik wurde doch grad deshalb erst von den Bewohnern zwischen Nil und Euphrat geschaffen, um ueber die Lehre reden zu koennen.
Universitaets-Bibelkritik ist auch nicht selbst etwas Religioeses oder gar religioes Nuetzliches, muss man vermuten. Wie oft hat man bereits in den paar 150 Jahren das Ergebnis verworfen und geaendert! - Wem liefen dann doch schliesslich die Glaeubigen weg?
Man unterwirft och da einen Glaeubigen samt seiner sittlichen Entscheidungen nicht mehr G0TT selber, sondern einem Universitaetsprofessor nach Aristotles. Das Glauben ist aber nicht dessen Domaene - und zum Beten bringt es nicht weiter, zum Anbeten G0TTES Des HOECHSTEN gibt es noch weniger Antrieb - ausser vielleicht dem Entdecker dieses philologischen Beweises, dem mag es so sein, als verstehe er nun von G0TT mehr.
Hat der aber damit die Masse der Gemeinschaft abgehaengt, dann versteht er auf diesem Sektor weniger als vorher vom gemeinschafts-stiftenden echten G0TT, der verborgen bleibt, weil er zu gross ist.
Mag sein, dass Religionen im Grunde auf Abmachungen beruhen - eine davon ist eben die: Wenn es nicht am SCHOEPFER der Welt laege, dass er die Existenz dieser Gemeinschaft(en) will, bestuende sowas keine 2 Generationen. ER muss uns das nicht individuell jedem erklaeren.
Da spielt also auch Vertrauen in Mitmenschen hinein. Es ist alles mehr oder weniger eine Lernfrage. Aber wir lernen auch Averbales ab. Und dann humpelt die Vernunft naemlich hinterher.
Sie muss mittels der (muendlichen) Lehre der Lehre-Ueberlieferer-Kette kontrollieren, was schon entstanden ist, damit es sozial fuer ein Maximum an Mitglaeubigen lebensguenstig ist. Darauf pendelt es sich dann vor Ort ein.
Es gibt dadurch Kriterien, die fuer diese Konfession tragende Handlungs-Stuetze werden koennen, die nicht etwa via logischer Folgerunggen aus dem Hl.Wort her kamen, sondern, weil sie ueberzeugend lebbar waren, an das Hl.Buch herangetragen werden, wonach man dann dieses noch eiinmal genauer durchliest
etc.
mfG WiT :)

