@Ulan: Was du beschreibst, ist eine soziobiologische Funktionalisierung von Moral - und damit eine Erklärung, woher Normen stammen und wie sie durchgesetzt werden. Das beantwortet aber immer noch nicht die Frage, warum ein Individuum ohne äußeren Zwang - und bspw. ohne Erwartung von Lohn oder Strafe - gut, gerecht oder rücksichtsvoll handeln sollte. Der Unterschied zwischen "Wie kommt Moral zustande?" und "Was ist moralisch richtig?" bleibt bestehen, auch wenn er im Alltag oft verwischt wird. Und ja: Opportunistisches Wohlverhalten mag praktisch sein, aber es ist gerade nicht dasselbe wie moralische Integrität.
Wenn moralisches Verhalten bloß "letztlich auch opportunistisch" wäre, müsste man Oskar Schindler, Sophie Scholl oder Edward Snowden als schlecht kalkulierende Egoisten betrachten. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Sie haben bewusst gegen ihre eigenen Vorteile und gegen den Gruppennutzen gehandelt, weil sie überzeugt waren, das Richtige zu tun. Umgekehrt zeigt die Geschichte: Opportunistisches Wohlverhalten kann sich durchsetzen (siehe etwa Mitläufertum im Dritten Reich), aber deshalb ist es noch lange nicht moralisch.
Es bleibt also bei dem, was ich bereits sagte: Naturwissenschaft und Evolution erklären allenfalls, wie moralisches Verhalten entstehen kann, aber nicht, warum jemand gut handeln sollte, besonders dann, wenn es ihm selbst schadet. Opportunismus ist eben nicht dasselbe wie Moral: Die Geschichte zeigt, dass echtes moralisches Handeln oft gerade dann geschieht, wenn es unvorteilhaft ist, etwa bei Widerstand gegen Unrecht.
Umgekehrt ist opportunistisches Wohlverhalten oft moralisch fragwürdig (Mitläufertum, Denunziation etc.). Deskriptive Erklärungen reichen also nicht, ethisches Handeln braucht eine normative Begründung, keine bloße "Erfolgslogik".
Es bleibt insofern also bei dem, was ich oben bereits sagte.
Wenn moralisches Verhalten bloß "letztlich auch opportunistisch" wäre, müsste man Oskar Schindler, Sophie Scholl oder Edward Snowden als schlecht kalkulierende Egoisten betrachten. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Sie haben bewusst gegen ihre eigenen Vorteile und gegen den Gruppennutzen gehandelt, weil sie überzeugt waren, das Richtige zu tun. Umgekehrt zeigt die Geschichte: Opportunistisches Wohlverhalten kann sich durchsetzen (siehe etwa Mitläufertum im Dritten Reich), aber deshalb ist es noch lange nicht moralisch.
Es bleibt also bei dem, was ich bereits sagte: Naturwissenschaft und Evolution erklären allenfalls, wie moralisches Verhalten entstehen kann, aber nicht, warum jemand gut handeln sollte, besonders dann, wenn es ihm selbst schadet. Opportunismus ist eben nicht dasselbe wie Moral: Die Geschichte zeigt, dass echtes moralisches Handeln oft gerade dann geschieht, wenn es unvorteilhaft ist, etwa bei Widerstand gegen Unrecht.
Umgekehrt ist opportunistisches Wohlverhalten oft moralisch fragwürdig (Mitläufertum, Denunziation etc.). Deskriptive Erklärungen reichen also nicht, ethisches Handeln braucht eine normative Begründung, keine bloße "Erfolgslogik".
Es bleibt insofern also bei dem, was ich oben bereits sagte.

