24-07-2025, 15:58
(24-07-2025, 15:25)Sinai schrieb:(24-07-2025, 11:50)Ulan schrieb: Die viel vernuenftigere Loesung ist halt, dass hier verschiedene Versionen derselben Geschichten aufgenommen wurden, um jeweils unterschiedliche theologische Aussagen zu treffen, und es den Editoren dieser Geschichtensammlung egal war, wenn sich die Details der Mythen widersprachen.
Genau das ist die unvernünftigste, da unwahrscheinlichste Theorie!
Denn da wären derartige Ungereimtheiten gar nicht verschriftet worden! Jeder Geschichtsfälscher liest sich sein Werk gut durch und korregiert es so, dass es logisch klingt.
Du gehst von falschen Voraussetzungen aus. Die Geschichten waren doch schon verschriftet. So wie sich das heute darstellt, hat ein Editor irgendwann mal einen Erzaehlstrang entworfen und jeweils eine Version der Erzaehlungen mit unterschiedlichem Hintergrund (meist mesopotamisch) in diesen Erzaehlstrang inkludiert, so dass eine halbwegs zusammenhaengende "Geschichte Israels von den Anfaengen bis zur Landnahme" daraus wurde. Ein anderer Editor hat dann zusaetzliche und andere Versionen derselben Geschichte aus anderen Quellen genommen und diese dann in den Erzaehlstrang des ersten Editors eingefuegt, und zwar an Stellen, von denen er dachte, dass sie halbwegs passen wuerden. Deshalb ist die Tora solch ein Durcheinander. Genesis 1 kommt demnach aus der Priesterschrift und ist die juengere Schicht, waehrend Genesis 2 aus einer anderen Quelle kommt. Wir hatten das auch schon mal am Beispiel der Jakobsgeschichte ausgefuehrt. Nimmt man die ganzen, zum Teil reichlich unsinnigen, Einschuebe raus, wird eine ganz brauchbare Erzaehlung daraus.