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Besteht ein biblischer Auftrag, die Schöpfung zu hüten ?
#70
(22-07-2025, 20:06)Flattervogel schrieb:
Farius schrieb:Ich glaube nicht, dass das Paradies materieller Natur war - es war eher eine geistige Sphäre.

Die Schöpfungsgeschichte ist da aber ziemlich eindeutig, dass es als solches verstanden wurde, es wurde sogar geographisch verortet. 
Lieber Flattervogel,

die Zweifel über die Örtlichkeit des Paradieses kommen von der Unklarheit der biblischen Schilderung in 1 Mose 2.8 bis 3.24. Dieser Abschnitt legt die Annahme nahe, dass sich das Paradies hier auf Erden befand. Voraus geht ja in 1. Mose 1 der Bericht von der Erschaffung der Erde mit allem Leben bis hin zum Menschen. "Dann pflanzte Gott der Herr einen Garten Eden gegen Osten ... " (1 Mose 2.8) Die Beschreibung eines schönen Gartens mit zum Teil bekannten Flüssen wie Euphrat und Tigris, mit Bäumen, Früchten und Tieren führte dazu, dass man das Paradies auf Erden zu lokalisieren suchte. 

Dagegen sprechen jedoch die unhaltbaren biblischen Widersprüche. Denn nachdem in 1 Mose 1 die Erschaffung des Mineral-, Pflanzen- und Tierreiches sowie des Menschen als Mann und Frau erzählt wurde, wird dies alles in 1 Mose 2.5 gleichsam wieder zurückgenommen mit der Behauptung: "... noch gab es aber kein Gesträuch des Feldes auf Erden und noch wuchs kein Kraut auf dem Felde, ... und es war kein Mensch da ..." worauf der Mensch - und zwar nur der Mann - ein zweites Mal erschaffen wird (Vers 7). Dass aber Adam vor allen Pflanzen und Tieren erschaffen wird, leuchtet nicht ein. Wovon sollte er sich denn ernähren?

Es scheint sich hier um 2 verschiedene Berichte zu handeln, die den Eindruck erwecken, als ob Adam zweimal erschaffen worden wäre. Dadurch entstehen ein paar Fragen: Wieso wird das Paradies von der übrigen Erde abgegrenzt? Warum soll er nicht vom Baum des Lebens essen, wenn er doch leben soll? Wenn er doch eine Prüfung zu bestehen hat, warum soll er nicht wissen, was gut und böse ist? 

Diese Widersprüche lösen sich weitgehend auf, wenn man erkennt, dass 1 Mose 2.8-17; 3.1-24 auf ein Geschehen zielt, das zeitlich vor 1. Mose 1.6 bis 2.4a und nach 1. Mose 1.3 f einzuordnen ist.

Denn 1.Mose 3 f spricht von der Schöpfung des Lichts, das Gott als 'gut' beurteilt, was von der Finsternis nicht gesagt wird. Sie wurde weder von Gott geschaffen noch als gut befunden, sondern lediglich vom Licht geschieden. Was aber ist mit diesem 'Licht' und dieser 'Finsternis' gemeint? Wohl kaum etwas Materielles, Physisches - denn die Sonne, Mond und Sterne, die 'Tag und Nacht beherrschen' , werden erst am 4. Schöpfungstag erschaffen. So muss unter dem 'Licht' und der 'Finsternis' ursprünglich Geistiges verstanden worden sein, so wie auch Jesus immer wieder in symbolischer Weise von 'Licht' und 'Finsternis' sprach.

Wenn es also heisst: "Und Gott sprach: 'Es werde Licht!' Und es ward Licht!" dann wird man an die geistige Schöpfung denken, die wahrhaftig eine Welt des Lichtes ist, das zuerst in Christus mit unermesslichem Glanz aufstrahlte und dann in all den unzähligen "Engeln des Lichtes (2 Kor. 11.14). Von diesem Licht schied Gott - nach dem Abfall eines Teils der Lichterwelt - die 'Finsternis'.

So Du mir folgen magst, fahre ich gerne mit meinen Ausführungen fort - es gibt noch mehr Argumente - aber hier muss ich aus zeitlichen Gründen Schluss machen.


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RE: Besteht ein biblischer Auftrag, die Schöpfung zu hüten ? - von Farius - 23-07-2025, 19:38

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