21-07-2025, 17:00
(20-07-2025, 17:11)subdil schrieb: Meines Erachtens können ja Materialismus und Idealismus (im weitesten Sinne dieser Begriffe) als zwei gleichberechtigte Deutungen dieser Welt nebeneinander bestehen bleiben
es dürfte allen bekannt sein, daß du reine vorstellung als mit der realität gleichwertig sehen willst
Zitat:aber am spannendsten wird es, wenn, wie etwa in den Beiträgen von Noumenon, Materialismus und Idealismus ineinander verschmelzen
ist das denn so?
Zitat:Das ist doch im Grunde das Ziel dieses Forums hier und aller Philosophie - dass man eine möglichst vereinheitlichte Theorie über die Wirklichkeit bekommt, widerspruchsfrei und eindeutig
welche wäre das denn? wie sähe sie aus?
Zitat:Jetzt zu meinem angeblichen Schubladendenken: Da ich davon ausgehe, dass wir im Kern geistige Wesen sind, muss ich diese Unterscheidungen natürlich treffen. Ich verwende da immer wieder gerne den Begriff des "Terranauten", im Vergleich zu einem Astronauten. So wie ein Astronaut sich einen Astronautenanzug anzieht, um im Weltall überleben zu können, so ziehen wir als geistige Wesen uns einen "Terranauten-Anzug", also einen physischen Körper an, um in der physischen Welt leben zu können. Dieser Terranauten-Anzug unterliegt natürlich den Gesetzmäßigkeiten der physischen Welt, aber uns als geistige Wesen betreffen diese Gesetzmäßigkeiten nur insofern, als dass wir temporär an diesen Anzug gebunden sind. Das rein Geistige aber bleibt immer frei von materiellen Einflüssen. Was also aus materialistischer Sicht wie Schubladendenken aussehen mag, ist innerhalb des Idealismus einfach nur eine konsequente Betrachtung der Wirklichkeit, in der wir (derzeit) leben
sicher eine sehr schöne fantasie - leider halt auch nur das und nicht real faßbar. und schon gar nicht eine "theorie"
Zitat:Du beschreibst in einer sehr klaren Sprache, wie sich - jetzt mal etwas gewitzt formuliert - der Materialismus in Luft auflöst, wenn man die Erkenntnisse der modernen Physik in Betracht zieht, weil es nämlich gar keine feste Materie im eigentlichen und ursprünglich postulierten Sinne gibt, sondern alle Materie aus nicht-materiellen, feineren Strukturen hervorgeht
das ist eben nicht so und hat wohl auch noumenon nicht gemeint, jedenfalls so nicht gesagt
wenn masse (materie) und energie (z.b. felder) äquivalent sind, heißt das ja nicht, daß das eine im anderen aufgeht und also gar nicht wirklich existiert
Zitat:Man kann an dieser Stelle dann stehen bleiben, so wie du es tust. Oder man kann noch einen Schritt weiter gehen und daraus schlussfolgern, dass das, was eigentlich hinter all diesen feinstofflichen Strukturen steckt, eben das Geistige im weitesten Sinne ist. Dies ist dann der endgültige Übergang vom Materialismus in den Idealismus, aber wie du siehst, lässt er sich durchaus logisch begründen
nur hast du leider keine logische begründung geliefert. du hättest das bloß gerne so
die äquivalenz von masse und energie (welche du wohl als "feinstoffliche Strukturen" zu bezeichnen beliebst) ist mathematisch faßbar und empirisch überprüfbar und belegt. dein idealismus ist das in keiner weise
was du hier betreibst, ist lediglich der allseits bekannte "quantenmystizismus": da die quantenwelt nicht anschaulich und geradezu kontraintutiv ist, soll einfach alles gelten, was jemandem so alles in den kopf kommt
Zitat:Ich sehe es so: Wir sollten zu Gott ein Verhältnis aufbauen, weil das wichtig ist, in Bezug auf das, was nach diesem Leben kommt
ich sehe das überhaupt nicht so
bzw. so, daß es noch viel wichtiger ist, zu den unsichtbaren grün-rosa-karierten elefanten auf der rückseite des mondes ein verhältnis aufzubauen
wie man das macht?
das sage ich dir genauso wenig, wie du uns ein rezept dafür an die hand gibst, wie man mit deinem gott ein solches verhältnis aufbaut
Zitat:Ich denke einfach, dass es zum menschlichen Wesen dazugehört, ein Verhältnis zur Transzendenz aufzubauen
habe ich. sie interessiert mich nicht, weil sie mich nicht betrifft
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

