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Das beste Argument gegen den Materialismus und für Gott?
#47
(20-07-2025, 13:59)Noumenon schrieb: Der Materialismus ist zunächst keine physikalische Theorie im engeren Sinne, sondern ein ontologisches Deutungsmodell, welches die Realität auf Basis bestimmter und bevorzugter Konzepte interpretiert - genauer gesagt: verabsolutiert

deswegen habe ich auch so gar keine freude damit, wenn mir jemand "materialismus" vorwirft - weil das so tut, als würde ich außer materie nichts gelten lassen

Zitat:Und natürlich kann man versuchen, den Begriff des Materialismus mit Biegen und Brechen über die Jahrhunderte "mitzuschleifen" und all die neuen Konzepte der modernen Teilchenphysik einfach als Erweiterung des Materiebegriffs zu deuten. Doch dabei wird übersehen, dass der Begriff der Materie ursprünglich genau das meinte, was die moderne Physik längst hinter sich gelassen hat: Wer heute Felder, Zustände, Wechselwirkungen oder mathematische Relationen als "materiell" bezeichnet, betreibt eine bloße Etikettierung, ohne dass noch ein konsistenter Substanzbegriff dahinter stünde

wer aber materie nur als "Felder, Zustände, Wechselwirkungen oder mathematische Relationen" verstehen will, ist da nicht besser. auch wenn materie nicht alles ist bzw. all das nicht materie, so ist es doch (auch) materie, was mit uns wechselwirkt, also real existiert. und eben nicht irgendwelches transzendete "geistige"

Zitat:Wenn die Grundlage eines Weltbildes durch andere Begriffe ersetzt wird, handelt es sich eben nicht mehr einfach nur um eine "Ergänzung", sondern um eine Revision, um eine grundlegende inhaltliche Veränderung eines Begriffs oder Weltbilds, bei der zentrale Annahmen oder Kerndefinitionen aufgegeben und durch neue ersetzt werden

klar - aber das ist eben nicht der fall

Zitat:Die moderne Physik zeigt natürlich nicht, dass die Welt aus Mathematik besteht, aber sie zeigt zumindest sehr deutlich, woraus sie nicht besteht: Klassischer Materie im Sinne räumlich ausgedehnter, fester, nicht weiter teilbarer Substanzen. Und damit hat der Materialismus seine ursprüngliche Grundlage verloren

ja klar - wenn du "materie" denn unbedingt so verstehen willst, wie du hier gerade beschrieben hast - als "nicht weiter teilbare Substanz". nur - wer hier (außer dir) - hat sie so definiert?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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RE: Das beste Argument gegen den Materialismus und für Gott? - von petronius - 21-07-2025, 16:18

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