30-06-2025, 17:14
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 30-06-2025, 20:22 von Ulan.
Bearbeitungsgrund: Ueberfluessiges Selbstzitat geloescht.
)
(30-06-2025, 16:54)Farius schrieb: Lieber Sinai,
Was Jesus hier wohl mit Endzeit gemeint haben könnte?
Fraglos ist, dass alle damaligen Anwesenden gestorben sein dürften. Allerdings sagt Jesus, dass einige den Tod nicht erleiden werden!
Lies die Bibelstelle genau: Jesus sagte, dass einige den Tod nicht erleiden werden, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen
Hier sind wir bei der "Schon–Noch-nicht-Spannung" engl. "already–not yet"
Die Kirche sagt, dass mit Jesus das Reich Gottes angebrochen ist, auch wenn seine Vollendung noch aussteht
"Schon jetzt":
"Das Reich Gottes ist mitten unter euch" (Lukas 17,21)
Jesu Wunder und Predigten zeigen: Gottes Herrschaft hat begonnen
"Noch nicht":
Im Vaterunser: "Dein Reich komme" (Matthäus 6,10)
Es gibt noch Leid, Sünde und Tod - das Reich ist noch nicht vollendet
Die "Schon–Noch-nicht-Spannung" ist der Glaube der Christen, dass Gottes Reich bereits vor 2000 Jahren begonnen hat, aber erst am Ende der Zeiten vollendet wird. Sie ist Kern der neutestamentlichen Verkündigung und prägt das Leben in einer zwischenzeitlichen Erwartung
Die Apostel sahen also vor ihrem Tod den Menschensohn in seiner königlichen Macht (Heilungen von Kranken, Auferweckung von Toten, Auferstehung, Himmelfahrt)
(30-06-2025, 16:43)Sinai schrieb: Das Verschwinden dieses Wirtschaftsmodells muss nicht auf böser Absicht beruhen.Lieber Sinai,
Die Gütergemeinschaft war vor allem bei den Urchristen in Jerusalem verbreitet - wohl aus eschatologischer Erwartung (Naherwartung der Wiederkunft Christi)
Gegen Ende des 1. Jh gab es den Brief des Klemens von Rom, der für das bestehende Feudalsystem eintrat und den Fruen Unterwürfigkeit empfielt.
Im 2. Clemesbrief steht dann die Tatsache, dass die Bösen manchmal reich, die Kinder Gottes aber arm seien und den Lohn im Himmel bekämen - denn bekämen sie ihn schon hier, würde die Gottesverehrung in einen Handel ausarten, der nicht Frömmigkeit sondern Gewinn bezweckt!
Die 'Didache' befiehlt zwar noch, alles gemeinsam mit dem Bruder zu haben und nichts als Eigentum auszugeben, ja, den Nächsten noch mehr als die eigene Seele zu lieben. Aber sie verlangt auch schon: "Lass dein Almosen schwitzen in deinen Händen , bis du erkannt hast, wem du es gibst." Und gerade dieser Gedanke kehrt bei den Kirchenlehrern Augustinus und Papst Gregor I. wieder, wird von ihnen als Bibeltext (Sir. 12.1ff) zitiert und bis ins Mittelalter hinein oft wiederholt.
Aristides von Athen besingt in einer der ältesten Apologie: "So sind die bestehenden Verhältnisse naturgemäss sowohl für die Armen als auch für die Reichen befriedigend und nützlich, und eine andere Art zu leben gibt es nicht". Ein rührendes Dokument aus dem alten Christentum - und, ach, so zukunftsweisend!!
Endlos kann die Liste fortgeführt werden, wie ab dem 2. Jh. die vielen heiligen Führer der Kirche das Feudalsystem und die Sklaverei verteidigten und förderten.
Ich finde, dass dies ausschliesslich böse Absicht war!
(30-06-2025, 16:12)Farius schrieb: Die Seele des Menschen lebt weiter und nimmt nach einer gewissen Zeit wieder einen menschlichen Körper an!
Gott ist Geist und geistig ist folglich auch sein Reich. Und so ist auch des Menschen Seele geistiger Natur und bedarf, gemäss diesen Worten Jesu mehrer Inkarnationen, um die geistige Reinheit zu erlangen, die für den Eintritt ins Himmelreich erforderlich ist.
(30-06-2025, 17:57)Farius schrieb: . . . wie ab dem 2. Jh. die vielen heiligen Führer der Kirche das Feudalsystem und die Sklaverei verteidigten und förderten.
Ach, du willst gerne das Christentum schlecht machen, um deine unchristliche Idee der Inkarnationen anzupreisen.
Das Christentum war eine revolutionäre Religion, die die Sklaverei verurteilte
Brief an die Galater: "Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie"
Galater 3,28 (Einheitsübersetzung)
Und dass die Menschen früher im Feudalsystem lebten (Tauschwirtschaft statt Geldwirtschaft, die Ritterburg nicht als Eigentum sondern als Lehen) ist bekannt. Und 1848 wurden die Zünfte abgeschafft