(04-04-2025, 00:27)Ulan schrieb: Wir wissen nichts von einem aramaeischen Text. Man kann zwar davon ausgehen, dass Jesus aramaeisch gesprochen hatte, aber was er gesagt hat, weiss man halt erst recht nicht, von ein paar einzelnen Worten im NT abgesehen. Insofern ist der griechische Text der urspruenglichste, den wir haben, und man kann bestenfalls Uebersetzungen aus dem Griechischen ueberpruefen.
Die Begruendung, Gott wuerde Menschen nicht in Versuchung fuehren, vergisst wohl auch, dass das in der Bibel oefter passiert, weshalb man Probleme mit einem solchen Gottesbild nicht auf angeblich falsche Uebersetzungen projizieren sollte.
Es steht doch jedem frei, sich Gott so vorzustellen, wie man will. Unbdingt die eigenen Gottesvorstellungen in den Bibeltext projizieren zu muessen, obwohl der etwas anderes sagt, halte ich fuer eine Unsitte.
Du meinst die in Beitrag #2 zitierte Aussage des Vatikan:
„ ... Als ob Gott seinen Kindern einen Hinterhalt legen würde! Eine derartige Interpretation widerspricht vor allem dem Text selbst und ist auch weit entfernt von dem Bild Gottes, das Jesus uns offenbart hat.“
An sich hättest Du Recht, wenn die Reden und Gebete Jesu zur Gänze korrekt übersetzt worden wären
Aber die Worte Jesu wurden von offensichtlich nicht sehr gut Altgriechisch sprechenden Evangelisten ins Altgriechische übersetzt
Und viele religiöse Begriffe hätten gar nicht übersetzt werden dürfen, weil sie im Altgriechischen nicht dieselbe Bedeutung hatten wie im Bibelhebräischen oder Altaramäischen

