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Naiver Realismus und Echter Realismus
#55
(30-01-2025, 15:23)petronius schrieb:
(30-01-2025, 14:43)Reklov schrieb: "innere Wahrheiten" beziehen sich immer auf individuelle Erfahrungen, welche eine Person "erleben" kann und von der sie auf diese oder jene Weise "geprägt" wird

das sind erfahrungen, aber kein wahrheiten. wir haben dir doch schon dutzende male erklärt, was wahrheit ist

wenn du "individuelle Erfahrungen" meinst, dann nenn sie doch auch einfach so, anstatt ihnen per privatdefinition falsche namen zu geben

@ petronius,

unsere Erfahrungen im Bereich des Lebens sind an vorherrschende Teilwahrheiten gebunden! - Menschen können lediglich dinglich bedingte Wahrheiten anführen. Jeder hat zur WAHRHEIT seine eigene Meinung! Wahrheit ist aber nicht relativ, sondern es sind lediglich unsere Meinungen darüber. So kannst weder Du, noch ein anderer user hierzu eine gültige Ansicht (über Wahrheit) abgeben! Ich erspare mir also die gängigen Wahrheitstheorien, die Du schon dutzende male erklärt haben willst!?   Icon_rolleyes

Mit dem Meinen können wir uns zumindest der Wahrheit etwas annähern.  - I. Kant meint in seiner "Kritik der reinen Vernunft": das Meinen sei ein mit Bewusstsein sowohl objektiv wie subjektiv unzureichendes Fürwahrhalten.

Tatsächlich soll auch Sokrates nicht gesagt haben: "Ich weiß, dass ich nichts weiß." Das soll ihm später Cicero in den Mund gelegt haben. Sokrates sagte: "ich weiß, dass ich nicht weiß" und bezog sich dabei auf die ihm fehlende letztgültige Wahrheit. 
Und wie ja hoffentlich jeder user leicht erkennen kann, ist diese letztgültige Wahrheit weder in einem Buch, noch in diesem Forum zu erfahren!  Icon_frown 

Das mit dem objektiven Wissen ist gar nicht so einfach, denn was heute als "wahr" gilt, ist morgen schon nicht mehr so!

Dies gilt umso mehr für wissenschaftliche Erkenntnisse. Denn wie der Name schon sagt, wurde/wird hier ja Wissen geschaffen. Wir brauchen das, was wir für wahr halten, um uns im Leben daran zu orientieren. Diese Referenzen wechseln aber entlang der Zeiten. Wir sollten uns besser bewusst machen, dass die Erkenntnis von heute der Irrtum von morgen ist.
Die Wissenschaft von heute meldet einen immer höheren Wahrheitsanspruch an, bei gleichzeitig immer subjektiveren Beimischungen: Abhängigkeiten von Geldgebern, Publikationsdruck, Prestigesucht, Oberflächlichkeit ... etc.

Es ist verständlich, unsere Meinung und unseren Glauben für wahr zu halten. Andererseits sollten wir immer klar beachten, dass es sich um eine solche bedingte Gewissheit handelt, sodass man immer für andere Meinungen offen bleiben kann. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass Glaube zu Aberglaube und Fanatismus und Meinung zu Pseudowissen erstarren. Will man sich aber der Wahrheit annähern, muss der Dialog ins Spiel kommen.
So kann z.B. Philosophie als Disziplin zum kritischen und unabhängigen Denken ermutigen und auf ein besseres Verständnis der Welt hinwirken - ja Toleranz und Frieden fördern.

Gruß von Reklov
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RE: Naiver Realismus und Echter Realismus - von Reklov - 30-01-2025, 19:22

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