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Naiver Realismus und Echter Realismus
#41
(20-01-2025, 22:33)Ekkard schrieb:
(20-01-2025, 22:10)subdil schrieb: Niedertracht? Niederträchtige Handlungen fügen einem anderen auf gemeine Weise Schaden oder Übles zu, so ist dieses etwas altmodische Wort definiert. Davon kann aber in meinem hypothetischen Beispiel keine Rede sein.

Dir ist nicht bewusst, das sich das (vorgestellte, angenommene) Höhere Wesen in diesem Falle ethisch korrekt verhält? Ernsthaft? Es lässt Menschen noch ein paar Inkarnationen erleben, damit sie endlich kapieren, was sie sollen. (Geht's noch?)


Ich bleibe dabei: Ein solches Verhalten dieses hypothetischen geistigen Wesens wäre nicht unmoralisch. Zunächst einmal deshalb, weil es in der Spiritualität immer und ausnahmslos um eigene Erfahrungen geht. So wie wir in der Schule das Lesen, Schreiben und Rechnen lernen müssen, und zwar durch eigene Erfahrungen in der Übung des jeweiligen Faches, so müssen wir auch die spirituellen Dinge durch eigene Erfahrungen lernen. Es kann nicht "jemand anderes für uns lernen" und schon gar nicht kann dies der Lehrer (also das spirituelle Wesen) für uns tun. 

Dazu kommt noch, dass du hier dem irdischen Leben einen gänzlich negativen Wert gibst. Das kann man natürlich machen, dann ist man philosophischer Pessimist, aber mir war bisher nicht bewusst, dass du so denkst. Man könnte ja andersrum zusätzliche Inkarnationen auch als Geschenk betrachten.  


(21-01-2025, 22:10)Ekkard schrieb: Ja - und genau deshalb lehnt das Ensemble "wir" derartige Spekulationen ab. Sie sind offenkundig zum Weltverständnis überflüssig.


Das sehe ich überhaupt nicht so. Sie sind zum Verständnis dieser materiellen Ebene überflüssig, nicht aber zum Verständnis des Kosmos als ganzes. 


(21-01-2025, 22:10)Ekkard schrieb: Man kann "daran fühlen", dass sie sich um das Thema Seele und Tod drehen. Und die darum herum gerankten Aussagen dienen allein der Erklärung einer vollkommen überflüssigen, allerdings traditionsreichen, Unterstellung, nämlich dass die Seele nach dem Tod weiterexistiert. (Letzteres ist selbstverständlich auch unbeweisbar!)
Das Thema hat einfach keinen praktischen Lebensbezug.


Es bekommt einen praktischen Lebensbezug, wenn man die Verbindung zwischen den beiden Welten, also der geistigen und der materiellen Welt, erkennt. Es gibt in der Anthroposophie diesen wunderbaren Begriff Terranaut. Wir Menschen sind Terranauten und unser physischer Körper ist unser "Terranauten-Anzug". 

So wie sich ein Astronaut einen Astronauten-Anzug anziehen muss, wenn er sich ins Weltall begibt, so müssen wir als geistige Wesen unseren Terranauten-Anzug, also einen physischen Körper, "anziehen", wenn wir uns von der geistigen Welt aus in die physische Welt begeben wollen. 

Was dann am Ende einer Inkarnation passiert, ist, dass wir diesen Terranauten-Anzug ausziehen und uns wieder als geistige Wesen in die geistige Welt begeben. Und nach einer gewissen Zeit dort in unserer eigentlichen geistigen Heimat ziehen wir uns dann wieder einen neuen Terranauten-Anzug an, also den nächsten physischen Körper für die nächste Inkarnation auf der Erde. 


(21-01-2025, 22:10)Ekkard schrieb: Ich persönlich habe diese ganze Seele-Tod-Mystik eines schönen Tages "über Bord" geworfen - und fühlte mich befreit! Darum führt auch kein Weg mehr zu diesen Mysterien!


Aber immerhin bezeichnest du diese Dinge noch als Mysterien. Und das sind sie ja auch. Es ist sicherlich ein möglicher Umgang mit einem Mysterium, sich einfach nicht mehr damit zu befassen - aber ich kann das eben nicht. Keine Ablenkung ist denkbar, die mich dauerhaft vom weiteren Erforschen dieser Dinge abhalten könnte. Und ich finde das gut so. So hat eben jeder seinen eigenen Weg, mit diesen Mysterien umzugehen.
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RE: Naiver Realismus und Echter Realismus - von subdil - 21-01-2025, 23:10

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