15-11-2024, 17:19
(14-11-2024, 23:44)Ekkard schrieb: Und ja, ich kann mir vorstellen, dass Bewusstsein, etwas weiter gefasst, eine allgemeine Eigenschaft dieser Welt ist.
Na dann gratuliere ich dir hiermit (ganz unironisch). Du bist also doch kein Materialist. Aber wieso hat es jetzt ein ganzes Jahr gedauert, bis ich dir dieses Statement entlocken konnte?

(14-11-2024, 23:44)Ekkard schrieb: Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich das eher als ein Geflecht von Informationsströmen auffasse. Denn alle Teilsysteme (bis hinunter zu subatomaren Partikeln) "unterhalten" sich mittels Austausch von Information. Klingt mystisch, ist aber einfach nur Physik der Wechselwirkungen.
In unserem Gehirn werden Daten in besonders markanter, schneller und vielschichtigen Weise bis hinauf zu komplexen Modellen verarbeitet. Im Tode, und darum ging es, endet diese Komplexität. Was bleibt, ist ein Nachhall und statistisches Rauschen.
Was soll daran leidensfähig oder auch nur beachtenswert sein?
Komplexe Strukturen entstehen erst wieder in neu wachsenden Gehirnen.
Ich würde es eher so sagen: Ein Gehirn ist nötig, um eine Person, eine Persönlichkeit, einen Charakter, ein Individuum zu erschaffen. Im Tod löst sich dieses Individuum dann auf - was aber nicht bedeuten muss, dass sich das zugrunde liegende Bewusstsein ebenfalls auflöst. Vielmehr ist dieses das wahre Wesen des Menschen. Das was du hier als Nachhall bezeichnet hast, ist vielleicht vielmehr das, was vor der Strukturierung eines Individuums schon da war und auch danach noch bestehen wird - Bewusstsein, Geist, reine Information.
(14-11-2024, 23:44)Ekkard schrieb: Viel wichtiger ist doch die Frage, ob unsere Gesellschaft funktioniert.
Dass unsere Gesellschaft funktioniert ist Aufgabe der Politik, der Zivilgesellschaft, der Behörden und der Justiz. Und zu einem gewissen Teil auch immer noch der Religionen, denn manche Menschen brauchen offenbar die Angst vor einer metaphysischen Strafe, damit sie sich einigermaßen moralisch verhalten.
Nicht jedoch ist dies die Aufgabe der echten Spiritualität. Hier geht es ausschließlich um Wahrheitssuche.
(15-11-2024, 15:39)petronius schrieb:Zitat:Wenn du darauf genaue, spezifische Antworten willst, musst du dich einer Religion oder Lehre anschließen
nein - wenn du das behauptest, bist du die antworten schuldig
Bereite dich beispielsweise darauf vor, dass du in der geistigen Welt alle Situationen, in denen du in deinem Leben jemand anderem ein kleineres oder größeres Leid zugefügt hast - und sei es auch nur eine Zurückweisung oder ein abfälliger Kommentar - aus der Perspektive des jeweils anderen durchleben musst (dies wird beispielsweise in der Anthroposophie gelehrt und es deckt sich mit zahlreichen Berichten von Nahtoderfahrungen).
Alleine das ist Motivation genug, so wenig Leid wie möglich bei anderen zu verursachen. Es ist eine Win Win Situation. Die Vorbereitung liegt einfach darin, sich dies bewusst zu machen und entsprechend achtsam zu leben. Was aber nicht bedeutet, dass man diese Vorstellung zwingend braucht, um sich moralisch integer zu verhalten. Das wäre dann wieder Religion.
Vielmehr liegt die Freiheit in der Wahl dennoch beim Individuum. Denn das Durchleben der Leiden in der geistigen Welt, die man im Erdenleben verursacht hat, dient nicht der Bestrafung, sondern der Erkenntnis und Weiterentwicklung des Individuums.