10-11-2024, 15:54
(09-11-2024, 22:22)subdil schrieb: Die Frage ist eben, ob die Freuden und Vergnügungen den Mangel und das Leiden rechtfertigen können, das sie mit sich bringen
das ist imho nicht die frage - denn so funktioniert das leben nicht. gerechtigkeit, schon gar persönliches gerechtigkeitsempfinden, sind keine biologischen kategorien
Zitat:Da der Überlebenskampf uns nicht nur in die DNA, sondern sogar schon in die Elementarteilchen gelegt ist, schwimmen wir darin wie der Fisch im Wasser. Der Buddhismus und Schopenhauers Lehre jedoch nehmen sozusagen die Vogelperspektive ein und betrachten diese menschliche Überzeugung kritisch, neutral und ergebnisoffen - was zu einer anderen Bewertung der Dinge führt
also wenn ich unveränderliche gegbenheiten "kritisch, neutral und ergebnisoffen" betrachte, führt das zu informationsgewinn - aber nicht zu einer bewertung dessen, was ist, wie es ist und auch gar nicht anders sein kann
Zitat:Auch ich lebe und erlebe gerne - das ist uns als Lebewesen in die Wiege gelegt. Aber man kann trotzdem einmal hinterfragen, ob das alles wirklich Sinn ergibt
sinn (des daseins) ergibt sich nicht - diesen sinn verleiht man
oder eben nicht und bejammert lieber das unabänderliche und unvermeidbare
Zitat:Vielleicht ist der Buddhismus so wie Schopenhauers Lehre nur für die Menschen zu verstehen, die ein melancholisches Gemüt haben
das könnte schon sein. wenn man hat den eindruck, hier finde sinnsuche nur im negativspektrum statt
Zitat:Alle anderen sind durch ein Übermaß an positiven Empfindungen zu sehr in die Lebenslogik integriert - was kein Vorwurf ist
wenn es kein vorwurf ist - was meinst du dann mit "zu"? das heißt doch, daß irgendwo, irgendwie ein maß überschritten wird
Zitat:Mich jedenfalls fasziniert es, wie topaktuell der tausende Jahre alte Buddhismus und die 200 Jahre alte Philosophie Schopenhauers immer noch sind
das ist, wie gesagt, geschmackssache. und natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, daß du ein eher melancholisches gemüt hast
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

