(19-04-2024, 16:31)Reklov schrieb: Schaut man sich z.B. Gemälde von Peter Brueghel dem Älteren, oder dem Jüngeren an, so bekommt man einen ungeschminkten Eindruck von Kleidung, Möbeln, Häusern ... etc. der sog. "einfachen Leute" im Herzogtum Brabant des 16. Jahrhunderts.
Oder schau dir das Bild "Der Hausierer" von Hieronymus Bosch an. Es entstand um 1500 und nicht nur die Gestalt im Vordergrund, sondern auch das Haus im Hintergrund deuten Armut an.
(20-04-2024, 22:54)Reklov schrieb:(19-04-2024, 23:39)Ulan schrieb: Damals waren die Kinder aber Teil des Wohlstands. Die arbeiteten mit und waren die Altersversorgung.
Und in einem Gemaelde wie dem "Hausierer" geht es gar nicht um materielle Armut, auch nicht in beilaeufiger Weise.
Das Haus im Hintergrund wurde z.B. als Bordell, der "Hausierer" sogar mal als "der verlorene Sohn" gedeutet, welcher sich von seinem lasterhaften Leben rückblickend abwendet.
ARMUT, im mehrdeutigen Sinn, ist jedoch darin unverkennbar ebenfalls eingebunden.
Abgesehen davon, dass ein Bordell schon immer ein Ort war, wo viel Geld floss und alles andere als ein Ort der "Armut" war, gab es vor 500 Jahren noch keine Wegwerfgesellschaft
Da warf man nicht alle Jahre den Mantel weg um vom Handel diktierte neue "Modefarben" zu tragen und man nutzte Kleidung, Möbel, Häuser ihrem Zweck entsprechend und nicht um Nachbarn oder Kollegen zu ärgern, und die Leute heirateten und die Ehepaare waren kinderreich
Kinderreichtum wurde als Reichtum empfunden und es war klar, dass bei sechs Kindern alles durch 6 geteilt werden musste
Ich glaube, einem Bauern oder Bürger von 1500 hätte der Schlag getroffen, wenn er gehört hätte bis 28 in die Schule gehen und dann erst heiraten und maximal ein Kind, aber bitte erst nach zehn Jahren