(19-03-2024, 14:21)Reklov schrieb: die Menschheitsgeschichte ist vor allem eine Geschichte vom Heraustreten des Menschen aus dem rein tierischen Bewusstsein und nicht nur "fast ausschließlich eine Klima-Geschichte". (Du scheinst also auch auf Deinem "Holzweg" zu gehen?)
Jede Zeit hat ihre Doktrin. In der Sowjetunion wurde die Menschheitsgeschichte als Geschichte der Klassenkämpfe dargestellt, nach der Wende von 1989 wird versucht, die Menschheitsgeschichte als Geschichte der Klimaveränderungen darzustellen
Allerdings ist die Menschheit ans Klima sehr anpasungsfähig
Nördlich des Polarkreises leben die Inuit (frühere Bezeichnung Eskimos) sehr gut, in Europa die Europäer, in der Wüste die Araber, im Dschungel die Bantuvölker
Die riesige Eiszunge der Pasterze am Großglockner wächst und schrumpft dauernd im Laufe der Jahrhunderte:
Die berühmte Pasterze ist eine lange Gletscherzunge, mit 8 km Länge der größte Gletscher Österreichs.
Pasterze ist ein slawisches Wort, man denke an die berühmten Kärntner Slowenen.
Es dürfte vom lateinischen Wort "Pastor" (Hirte) stammen und bezeichnet ein Hirtengebiet. Somit war das vor vielen Jahrhunderten ein begehrtes Weideland
Ich denke nicht, dass die Hirten begeistert waren, als das Rinnsal von der Wand des Großglockners aufgrund der langfristigen Kälteperiode
(kleine Eiszeit) langsam einfror und eine tote Gletscherzunge bildete.
"Die Kleine Eiszeit war eine Periode relativ kühlen Klimas von Anfang des 15. Jahrhunderts bis in das 19. Jahrhundert hinein." Kleine Eiszeit - Wikipedia
Danach schmolz die Pasterze von Jahr zu Jahr ab.
Für die heutige Tourismusindustrie ist die Gletscherzunge natürlich eine Goldquelle, ganze Kolonnen von Autobussen fahren dort hin, die Schnellstraße hinauf ist mautpflichtig und die Gastronomie und die Hotellerie in der Umgebung floriert.
Wenn die Pasterze in den nächsten 20 Jahren kleiner wird, steht wieder mehr saftiges Weideland für die Milchkühe zur Verfügung

