31-03-2007, 02:06
Hallo "Atheist" :)
Fuer mich ist G0TT nicht ein abstrakter Gedanke, und dass ich wenig sagen kann, um zu beschreiben, wie ER wirklich "ist", beunruhigte mich nie wirklich.
Es war ja nicht so, dass ich mich als erstes haette fragen muessen:
"Essen, Trinken, Schlafen, Wohnen, Heizen, alles geklaert und nun - ach, da koennte man sich noch ein G=tt anschaffen, weil sich das hier herum die Masse auch anzuschaffen pflegt - tja, wozu koennte man "sowas" dann gebrauchen?"
Gerhard hat schon Recht: geradezu als mitschwimmend in einer Masse kann man sich mit seinem Glauben hierzulande wirklich nicht regulaer erlebt haben. Fuer das Judentum schon gar - wo waere denn bitte, diese faule gedankenlose Masse, der man sich anschliessen konnte?
Und wer von uns hier mal versucht hat, katholisch unter Nicht-Katholiken oder Evangelisch in einer katholisch gepraegten Gegend, oder Muslim in der Fremde zu sein....
Am ehesten sagt man nix und wird dann nicht drauf angesprochen und zum Rededuell gestellt - ich sag Dir, es war teilweise aetzend und nicht gemuetlich, ob in der Vorschulzeit unter den anderen Kindern die bloedesten Ansichten ueber meine Religion vorgredet zu kriegen - und es war auf "hoeherem Niveau" noch immer dasselbe, als ich schon im Berufsleben war, wenn ich mal frei brauchte fuer einen Feiertag, mir eben dann alles Moegliche anhoeren zu muessen, wie man so bescheuert und unfair sein koenne, der Religion auch noch treu zu sein. Spaetestens dann sollte man auch noch G0TT erklaeren, warum ER "so" sei. Dann ging es um Unterschiede der Ethik. Manchmal gab es halt auch etwas, das ich nicht mitgemacht haette, weil ich, dadurch geschaerften Blickes, manches fuer unzumutbar und nicht gerecht, nichtmal sachgerecht halte. Viel bequemer hatte es in meinen Augen immer die andere Seite, denen die 100 beliebtesten Glaeubige-Aerger-Fragen "genuegten".
- also wirklich, es ist ja nicht nur, dass man mehr oder weniger von klein auf in jeder Alterstufe bereits von den Gleichaltrigen angemacht wird fuer so einen Glauben, sondern auch die Schule, die Uni, die Berufswelten, die stehen alle nicht hinter einem, es gibt viel zu wenige ermutigende Querverweise, und mit vielen Fragen, wenn sie einem kommen, ist auch nicht ausreichend gleich jemand von den eigenen Leuten zur Hand, einem das zu erklaeren.
Also andersherum. Was gefaellt mir an G0TT?
Die Erreichbarkeit, dass man einfach schon durch Denken mit IHM reden kann - meine Religion hat das tradiert, dass es Sinn macht, vorauszusetzen, dass ER so gegenwaertig ist, als sei ich in einem Film und ER die Leinwand, und ich kann zusaetzlich auch mit der Leinwand noch reden.
Es wird die Filmhandlung in einer merklichen Weise beeinflussen, man zeigte mir von klein auf, worauf ich da achten koennte, um es dann auch selber zu wissen, dass ER gut zugehoert hat. Man brachte mir auch soviel bei, was es alles gibt, ueber was ich mit iHM da reden koennte, einfach alles.
Nein, zu erhaben und "heilig" wolle ER dabei gar nicht sein, obwohl ER maechtig viel ist und kann. Man konnte, als man aelter wurde, ja auch selbst in den Psalmen nachsehn
- uj, was der David sich da alles traut" - und der Hiob - diese Religion stellte sie in meine Gegenwart mit hinein, das sind nicht Leute, die nur mal frueher lebten - es sind Glaubensgefaehrten, wie ich sie in der Naehe halt nicht immer auch haben kann
- ich sah, dass es menschlich ganz und gar Leute sind, denen Dinge passierten, die mir auch passieren koennten, das ist also etwas, wo es unerheblich ist, ob Technik oder Zivilisation sich inzwischen unterscheiden.
Und das Buch ueber die, nur wenn rechtzeitig zur Gegenliebe, dann glueckliche Liebe, und die Varianten, sie zu verpassen und was man dann leidet - "Hohelied" heisst das Buechlein in der Bibel - das ist zeitlos, die Gefuehle haben sich schon immer so eingestellt. Interessant aber auch, dass wir in den Beziehungen zu IHM auch auf dieser Ebene an IHN denken koennten, auf diese Art erfahren habend, dass es da auch "rechtzeitige" Momente gibt und auch das fuehrt zu gluecklicher Zweisamkeit - und verpasst man es durch Launischkeit, dann rennt man ploetzlich reuevoll hinterher und haett es zu gerne, muss aber dann eventuell lange warten. Christen nennen das wohl "die Momente der Gnade". Warum es das Phaenomen im Kontaktiern G0TTES durch Menschen gibt, weiss ja keiner wirklich zu sagen, aber man erfuhr halt davon etwas durch die Religion, und dann hilft es, in so einer Lage nicht die Nerven zu verlieren.
ER moege es, lernten wir, auch wenn wir wissen, dass ER schon alles mitweiss, im Gespraech die Beziehung zu genau mir ernst zu nehmen, also dass wir ueber Dinge reden, als wolle ER meine Meinung dazu hoeren, und es ist auch so, dass es IHN interessiert wegen mir, wie ich bin und mich entwickle - nicht dass ER da einen Rat braeuchte.
Es gibt im Leben Zeiten, wo es einem richtig gut tut, zu wissen, dass man wenigstens IHN weiterhin interessiert, denn hier im Leben wird soviel gerannt und gemacht, da halten nicht so dauernd Leute inne und freuen sich an einem einfach so, dass man da ist und "so" ist.
ER mag es, wenn wir fuer jemanden ein gutes Wort einlegen, und das erfordert, dass wir uns die Muehe machen, auch unsererseits auf andere mit aehnlichem Interesse zu schauen, Argumente suchend, warum dem so oder so eine Hilfe guttaete.
Ich hab mal ein Theaterstueck geschrieben, da ist eine Seuche im Ort und alles rettet sich raus - bei den Kranken bleiben die Notare noch, wegen der Testamente der Menschen, ein paar Aerzte, falls doch noch eine Massnahme wen rettet, die Geistlichen, wegen der Bangigkeit, nun schon wohl sterben zu muessen, zum Geleite, sei es ins Leben zurueck oder bis zum Begraben hinueber, und eine "Verrueckte", die es nicht interessiert, ob das ansteckend ist, die aber hilfsbereit ist, wenn jemand um Wasser ruft oder umgebettet werden moechte, einen Umschlag braucht und sowas - also sie geht durch den Ort und pflegt. Da ist ein Gespenst, der war einst ein lockerer Bursche, feierte gerne und findet am Totsein nur schade, dass ihm nun die Leute des Ortes da fehlen. Der guckt nun also durch die Fenster, wo Frau Susanne wen pflegt und feilscht um die Leute, sie soll die doch sterben lassen, damit sie bei ihm sein koennen, am liebsten sein ganzer alter Ort, alle. Er findet auf einmal alle toll und schoen und wichtig, dass er sie um sich habe, weil er ja nun tot ist und die sind noch hier. So streitet sich Frau Susannen andauernd mit ihm um diese Leute, warum sie wiederum will, dass die erstmal noch leben sollen, denn tot sind sie spaeter ja auch noch lange genug, dass er sie wieder um sich haben koenne.
Ziemlich oft gewinnt sie diese Streiterei - und damit kommt ihr der Verstand auch schliesslich wieder. Sie war durch einen Schock in so eine Art innerer Starre geraten gewesen, aber durch das Kramen nach liebenswerten Einzelheiten bei jedem im Wettbewerb mit ihrem Gespenst konnte sie wieder lieben und auch solche, die sie frueher nicht gebilligt haette.
Das Zauberwort war "Fuersprache", das Besondere an jedem zu finden, das sonst hier niemand hatte. So etwa sieht G0TT auf uns, die ER jeden einzeln einmal leben haben wollte, wegen dieser Besonderheiten, warum jeder einzigartig und derart kostbar ist.
Schau mal, wie verschieden wir paar hier im Forum schon sind, da hat jeder eine eigne Art, zu antworten oder von sich aus Themen anzuschleppen.
Mit der Zeit kennt man ein wenig mehr voneinander, und das ist schon schoen. Die Leben gleichen Karawanen, wo man ein Stueck des Wegs zusammen geht.
Auch das macht Religion aus, man bekommt eine Menge anschaulicher Ideen, sich das soziale Miteinander klarzumachen, denn anfangs bei der Geburt war das alles ganz unbekannt. Also die Karawane: Jeder darin hatte etwas, warum er hier lang mitzieht, und da und dort geht dann dessen Weg woandershin weiter.
Hin und wieder trifft die Karawane wen, den eine andere Karwane auf der Strecke verlor und liegen liess, in unseren Religionen moechte G0TT, dass wir den aufsammeln, und versorgen, und solange der sich selbst nicht helfen kann, fuer den sorgen, bis zu einer geeigneten Stelle, wo ihn seine Leute dann wieder abholen koennen.
Der gehoert uns ja nicht. Ebensowas erhofft man in diesen Karawanen auch von anderen, falls man mal selbst auf der Strecke blieb.
Es ist eine fuer mich freundliche Grundidee in der Religion. Unser HERR betreibt mit uns z.B.auch so Herbergen, und da ist erstmal der Gast wichtig, dass der kriegt, was der haben muss, eben warum es Herbergen gibt. Darum muss es eine Art von Disziplin geben, an die wir "Domestiken" uns halten, also wenn mal Wasser und Essen knapp sind, es zu rationieren und teilen, dass wir zuletzt etwas kriegen, immmer zuerst die Gaeste und Tiere versorgen.
Oder wenn es an Unterkunft knapp wird, dass unsereiner dann halt draussen uebernachtet.
Was man theologisch "Suenden, Uebertretungen und Vergehen" nennt, sind all so Verhaltensweisen, die diese Gaeste benachteiligen wuerden.
Wenn man dann mit den Folgen konfrontiert waere und kapierte, dss es deshalb passierte, dann wuerde man es heftig bereuen, aber es war nun schon passiert. Unser CHEF kuendigt uns trotzdem nicht den Job. Wir sollen nicht verzweifeln und uns selbst in den Bauch beissen, sondern: "Auf geht's, ab nun beachte das besser. Noch immer kommen Geste und auch die muessen versorgt werden".
Der Umgang mit Fehlern, die man beging, kann auf diese Art ja auch sehr sachlich bleiben. Es ist nichts Endgueltiges, sich geirrt zu haben.
Wenn ich in diesem Bild der Herberge bedenke, dass G0TT freiwillig hier der "Oberdomestik" ist, und daran denke, wenn man sterben wird, ist Dienstschluss, und nachdem nun kommt dann G0TT zu jedem von uns "rumgehetzten" Dienern und setzt Sich nett dazu und deckt uns eine Decke drueber zum Schlafen, weil ER noch frisch ist, wenn fuer uns der "Tag" gelangt hat - das waere fuer mich ein religioes erfuelltes Leben. So hat es meine Mutter 89 Jahre, mein Vater 33 Jahre, und ihre Mutter 91 Jahre, usw meine Faamilie schon gelebt und geliebt.
Warum sollte man sich da eiine Theorie fuer eintauschen wollen, die mir es als denkbar hinstellt, ohne meinen G0TT zu leben ginge auch?
mfG WiTaimre :);)
Fuer mich ist G0TT nicht ein abstrakter Gedanke, und dass ich wenig sagen kann, um zu beschreiben, wie ER wirklich "ist", beunruhigte mich nie wirklich.
Es war ja nicht so, dass ich mich als erstes haette fragen muessen:
"Essen, Trinken, Schlafen, Wohnen, Heizen, alles geklaert und nun - ach, da koennte man sich noch ein G=tt anschaffen, weil sich das hier herum die Masse auch anzuschaffen pflegt - tja, wozu koennte man "sowas" dann gebrauchen?"
Gerhard hat schon Recht: geradezu als mitschwimmend in einer Masse kann man sich mit seinem Glauben hierzulande wirklich nicht regulaer erlebt haben. Fuer das Judentum schon gar - wo waere denn bitte, diese faule gedankenlose Masse, der man sich anschliessen konnte?
Und wer von uns hier mal versucht hat, katholisch unter Nicht-Katholiken oder Evangelisch in einer katholisch gepraegten Gegend, oder Muslim in der Fremde zu sein....
Am ehesten sagt man nix und wird dann nicht drauf angesprochen und zum Rededuell gestellt - ich sag Dir, es war teilweise aetzend und nicht gemuetlich, ob in der Vorschulzeit unter den anderen Kindern die bloedesten Ansichten ueber meine Religion vorgredet zu kriegen - und es war auf "hoeherem Niveau" noch immer dasselbe, als ich schon im Berufsleben war, wenn ich mal frei brauchte fuer einen Feiertag, mir eben dann alles Moegliche anhoeren zu muessen, wie man so bescheuert und unfair sein koenne, der Religion auch noch treu zu sein. Spaetestens dann sollte man auch noch G0TT erklaeren, warum ER "so" sei. Dann ging es um Unterschiede der Ethik. Manchmal gab es halt auch etwas, das ich nicht mitgemacht haette, weil ich, dadurch geschaerften Blickes, manches fuer unzumutbar und nicht gerecht, nichtmal sachgerecht halte. Viel bequemer hatte es in meinen Augen immer die andere Seite, denen die 100 beliebtesten Glaeubige-Aerger-Fragen "genuegten".
- also wirklich, es ist ja nicht nur, dass man mehr oder weniger von klein auf in jeder Alterstufe bereits von den Gleichaltrigen angemacht wird fuer so einen Glauben, sondern auch die Schule, die Uni, die Berufswelten, die stehen alle nicht hinter einem, es gibt viel zu wenige ermutigende Querverweise, und mit vielen Fragen, wenn sie einem kommen, ist auch nicht ausreichend gleich jemand von den eigenen Leuten zur Hand, einem das zu erklaeren.
Also andersherum. Was gefaellt mir an G0TT?
Die Erreichbarkeit, dass man einfach schon durch Denken mit IHM reden kann - meine Religion hat das tradiert, dass es Sinn macht, vorauszusetzen, dass ER so gegenwaertig ist, als sei ich in einem Film und ER die Leinwand, und ich kann zusaetzlich auch mit der Leinwand noch reden.
Es wird die Filmhandlung in einer merklichen Weise beeinflussen, man zeigte mir von klein auf, worauf ich da achten koennte, um es dann auch selber zu wissen, dass ER gut zugehoert hat. Man brachte mir auch soviel bei, was es alles gibt, ueber was ich mit iHM da reden koennte, einfach alles.
Nein, zu erhaben und "heilig" wolle ER dabei gar nicht sein, obwohl ER maechtig viel ist und kann. Man konnte, als man aelter wurde, ja auch selbst in den Psalmen nachsehn
- uj, was der David sich da alles traut" - und der Hiob - diese Religion stellte sie in meine Gegenwart mit hinein, das sind nicht Leute, die nur mal frueher lebten - es sind Glaubensgefaehrten, wie ich sie in der Naehe halt nicht immer auch haben kann
- ich sah, dass es menschlich ganz und gar Leute sind, denen Dinge passierten, die mir auch passieren koennten, das ist also etwas, wo es unerheblich ist, ob Technik oder Zivilisation sich inzwischen unterscheiden.
Und das Buch ueber die, nur wenn rechtzeitig zur Gegenliebe, dann glueckliche Liebe, und die Varianten, sie zu verpassen und was man dann leidet - "Hohelied" heisst das Buechlein in der Bibel - das ist zeitlos, die Gefuehle haben sich schon immer so eingestellt. Interessant aber auch, dass wir in den Beziehungen zu IHM auch auf dieser Ebene an IHN denken koennten, auf diese Art erfahren habend, dass es da auch "rechtzeitige" Momente gibt und auch das fuehrt zu gluecklicher Zweisamkeit - und verpasst man es durch Launischkeit, dann rennt man ploetzlich reuevoll hinterher und haett es zu gerne, muss aber dann eventuell lange warten. Christen nennen das wohl "die Momente der Gnade". Warum es das Phaenomen im Kontaktiern G0TTES durch Menschen gibt, weiss ja keiner wirklich zu sagen, aber man erfuhr halt davon etwas durch die Religion, und dann hilft es, in so einer Lage nicht die Nerven zu verlieren.
ER moege es, lernten wir, auch wenn wir wissen, dass ER schon alles mitweiss, im Gespraech die Beziehung zu genau mir ernst zu nehmen, also dass wir ueber Dinge reden, als wolle ER meine Meinung dazu hoeren, und es ist auch so, dass es IHN interessiert wegen mir, wie ich bin und mich entwickle - nicht dass ER da einen Rat braeuchte.
Es gibt im Leben Zeiten, wo es einem richtig gut tut, zu wissen, dass man wenigstens IHN weiterhin interessiert, denn hier im Leben wird soviel gerannt und gemacht, da halten nicht so dauernd Leute inne und freuen sich an einem einfach so, dass man da ist und "so" ist.
ER mag es, wenn wir fuer jemanden ein gutes Wort einlegen, und das erfordert, dass wir uns die Muehe machen, auch unsererseits auf andere mit aehnlichem Interesse zu schauen, Argumente suchend, warum dem so oder so eine Hilfe guttaete.
Ich hab mal ein Theaterstueck geschrieben, da ist eine Seuche im Ort und alles rettet sich raus - bei den Kranken bleiben die Notare noch, wegen der Testamente der Menschen, ein paar Aerzte, falls doch noch eine Massnahme wen rettet, die Geistlichen, wegen der Bangigkeit, nun schon wohl sterben zu muessen, zum Geleite, sei es ins Leben zurueck oder bis zum Begraben hinueber, und eine "Verrueckte", die es nicht interessiert, ob das ansteckend ist, die aber hilfsbereit ist, wenn jemand um Wasser ruft oder umgebettet werden moechte, einen Umschlag braucht und sowas - also sie geht durch den Ort und pflegt. Da ist ein Gespenst, der war einst ein lockerer Bursche, feierte gerne und findet am Totsein nur schade, dass ihm nun die Leute des Ortes da fehlen. Der guckt nun also durch die Fenster, wo Frau Susanne wen pflegt und feilscht um die Leute, sie soll die doch sterben lassen, damit sie bei ihm sein koennen, am liebsten sein ganzer alter Ort, alle. Er findet auf einmal alle toll und schoen und wichtig, dass er sie um sich habe, weil er ja nun tot ist und die sind noch hier. So streitet sich Frau Susannen andauernd mit ihm um diese Leute, warum sie wiederum will, dass die erstmal noch leben sollen, denn tot sind sie spaeter ja auch noch lange genug, dass er sie wieder um sich haben koenne.
Ziemlich oft gewinnt sie diese Streiterei - und damit kommt ihr der Verstand auch schliesslich wieder. Sie war durch einen Schock in so eine Art innerer Starre geraten gewesen, aber durch das Kramen nach liebenswerten Einzelheiten bei jedem im Wettbewerb mit ihrem Gespenst konnte sie wieder lieben und auch solche, die sie frueher nicht gebilligt haette.
Das Zauberwort war "Fuersprache", das Besondere an jedem zu finden, das sonst hier niemand hatte. So etwa sieht G0TT auf uns, die ER jeden einzeln einmal leben haben wollte, wegen dieser Besonderheiten, warum jeder einzigartig und derart kostbar ist.
Schau mal, wie verschieden wir paar hier im Forum schon sind, da hat jeder eine eigne Art, zu antworten oder von sich aus Themen anzuschleppen.
Mit der Zeit kennt man ein wenig mehr voneinander, und das ist schon schoen. Die Leben gleichen Karawanen, wo man ein Stueck des Wegs zusammen geht.
Auch das macht Religion aus, man bekommt eine Menge anschaulicher Ideen, sich das soziale Miteinander klarzumachen, denn anfangs bei der Geburt war das alles ganz unbekannt. Also die Karawane: Jeder darin hatte etwas, warum er hier lang mitzieht, und da und dort geht dann dessen Weg woandershin weiter.
Hin und wieder trifft die Karawane wen, den eine andere Karwane auf der Strecke verlor und liegen liess, in unseren Religionen moechte G0TT, dass wir den aufsammeln, und versorgen, und solange der sich selbst nicht helfen kann, fuer den sorgen, bis zu einer geeigneten Stelle, wo ihn seine Leute dann wieder abholen koennen.
Der gehoert uns ja nicht. Ebensowas erhofft man in diesen Karawanen auch von anderen, falls man mal selbst auf der Strecke blieb.
Es ist eine fuer mich freundliche Grundidee in der Religion. Unser HERR betreibt mit uns z.B.auch so Herbergen, und da ist erstmal der Gast wichtig, dass der kriegt, was der haben muss, eben warum es Herbergen gibt. Darum muss es eine Art von Disziplin geben, an die wir "Domestiken" uns halten, also wenn mal Wasser und Essen knapp sind, es zu rationieren und teilen, dass wir zuletzt etwas kriegen, immmer zuerst die Gaeste und Tiere versorgen.
Oder wenn es an Unterkunft knapp wird, dass unsereiner dann halt draussen uebernachtet.
Was man theologisch "Suenden, Uebertretungen und Vergehen" nennt, sind all so Verhaltensweisen, die diese Gaeste benachteiligen wuerden.
Wenn man dann mit den Folgen konfrontiert waere und kapierte, dss es deshalb passierte, dann wuerde man es heftig bereuen, aber es war nun schon passiert. Unser CHEF kuendigt uns trotzdem nicht den Job. Wir sollen nicht verzweifeln und uns selbst in den Bauch beissen, sondern: "Auf geht's, ab nun beachte das besser. Noch immer kommen Geste und auch die muessen versorgt werden".
Der Umgang mit Fehlern, die man beging, kann auf diese Art ja auch sehr sachlich bleiben. Es ist nichts Endgueltiges, sich geirrt zu haben.
Wenn ich in diesem Bild der Herberge bedenke, dass G0TT freiwillig hier der "Oberdomestik" ist, und daran denke, wenn man sterben wird, ist Dienstschluss, und nachdem nun kommt dann G0TT zu jedem von uns "rumgehetzten" Dienern und setzt Sich nett dazu und deckt uns eine Decke drueber zum Schlafen, weil ER noch frisch ist, wenn fuer uns der "Tag" gelangt hat - das waere fuer mich ein religioes erfuelltes Leben. So hat es meine Mutter 89 Jahre, mein Vater 33 Jahre, und ihre Mutter 91 Jahre, usw meine Faamilie schon gelebt und geliebt.
Warum sollte man sich da eiine Theorie fuer eintauschen wollen, die mir es als denkbar hinstellt, ohne meinen G0TT zu leben ginge auch?
mfG WiTaimre :);)
