(12-12-2023, 22:04)Sinai schrieb:(12-12-2023, 01:43)Ulan schrieb: Dabei habe ich Dir sogar die Karte da oben verlinkt. Elam ist naeher an Ur als Babylon
Aber in der falschen Richtung
In der "falschen Richtung" fuer die Bibelgeschichte, richtig. Allerdings in der "richtigen Richtung" fuer einen Abraham aus Ur, das mit den Koenigen von Elam dauernd Aerger hatte. Daher ist der Ursprung fraglich. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Koenige von Elam je ueber Babylon hinaus gewirkt haetten.
Die Geneaologien in der Bibel sind erfunden, helfen da also nicht.
(12-12-2023, 22:04)Sinai schrieb: Ja, da dürftest Du Recht haben. Diese Grenzfestungen waren eher schon Garnisonen
Ob es "Garnisonsstaedte" im Sinne der militärischen Nomenklatura des 18. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg waren (Regimentskaserne in einer großen Stadt), sei dahingestellt. Die ägyptischen Kasernen lagen im Feindesland weit von den Zivilstädten mit ihren unberechenbaren Menschenmassen entfernt.
Ich rede hier von keiner "Grenzfestung", sondern dem Sitz eines aegyptischen Gouverneurs einer Region. Der Gouverneurspalast ist ausgegraben. Diese Stadt lag halt an einem strategisch guenstigen Ort. Die Aegypter lebten im erhoehten Palastareal, die Kanaaniter in der tiefer gelegenen Stadt darunter. Dieser Ort im Nordosten Israels war also ueber 300 Jahre ein aegyptischer Verwaltungsort; einer Zeit, in der die Bibel die Eroberung Kanaans durch Joschua verortet.
(12-12-2023, 22:04)Sinai schrieb: Ägypten strebte übrigens nie eine echte geographische Expansion an, denn vornehme Ägypter mussten in ägyptischem Boden begraben werden! Dies verlangte das ägyptische Religionssystem.
Nur zum Grenzschutz (um Nomadenstämme abzuwehren) wurden vorgelagerte Festungen errichtet. Wie auch das von Dir erwähnte starke Sperrfort des Neuen Reiches im Jordantal, das durch seine strategische Lage nicht nur die Nord-Süd-Verbindung (Jordantal), sondern auch die Ost-West-Verbindung sperren konnte.
Das stimmt so nicht. Aegypten hielt Kanaan bis zum bronzezeitlichen Kollaps und hatte eine Grenze mit den Mitanni oder den Hethitern noerdlich von Kanaan. Davon, dass Kanaan voll integriert war, redet ja niemand, aber es war 300 Jahre lang Teil des aegyptischen Reiches, in etwa so, wie der Staat, dessen Buerger Jesus war, Teil des Roemischen Reiches war. Die meisten kanaanitischen Staedte wurden zwar von lokalen Fuersten regiert, aber standen halt unter der Aufsicht der aegyptischen Gouverneursverwaltung.

