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Erfahrungssätze über Information
#92
(23-11-2023, 21:48)Reklov schrieb: ...ich unterscheide schon zwischen Glaube und Aberglaube. Ein Blitz, geschleudert vom damaligen ZEUS kann heute leicht als Aberglaube bezeichnet/abgetan werden.

Athon
Das ist doch nicht die Frage, Reklov. Es geht doch darum, dass den damaligen Menschen mangels Informationen um die tatsächlichen physikalischen und chemischen Zusammenhänge aus meiner Sicht nichts anderes übrig blieb, darauf fußende natürliche Erscheinungen als "göttlich" verursacht anzunehmen. Ob du dies nun Glaube oder Aberglaube nennst, ist dabei nicht von Belang.

Ich frage daher noch einmal: Hälst du es nicht doch für mehr als wahrscheinlich, dass dieses damalige Unwissen als Ursache für die Entstehung von "Glauben" herhalten könnte?  

Hallo Athon,

bereits Dein gewähltes Wort "wahrscheinlich" deutet ja an, was dem Menschen so alles als "wahr" erscheint! - Der Glaube der antiken Völker musste "natürlich" den Erkenntnissen der später aufkommenden Naturwissenschaften weichen. Die eigentliche Frage, welche aber hinter der menschlichen Existenz nach wie vor steckt, blieb davon völlig unberührt! Heute sind die sog. modernen Gesellschaften in 2 Gruppen geteilt: In Gläubige und Ungläubige. Die Erstgenannten richten sich dabei nicht alle zwangsläufig nach relig. Vorgaben aus, glauben aber dennoch an ein Konzept, einen Plan im kosmischen Geschehen. Die zweite Gruppe ist im Denken völlig anders "gepolt", denn sie beurteilt das "Räderwerk" im Kosmos lediglich als einen Ablauf von rein physikalischen und chemischen Ursachen. Das Wort "Ur-Sache" kann aber von ihnen schon mal nicht genannt oder geortet werden. Wie denn auch, erlebt doch jeder Mensch nur sein eigenes kleines "Zeitfenster".

Es geht also, verkürzt gesagt, bei neuen und bei allen religiösen oder philosophischen Denkmustern zum Dasein immer noch um die Sinnfrage. Diese kann aber nur geglaubt oder vermutet werden, denn uns Menschen sind ja nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich äußerst enge Grenzen gesetzt. 


Zitat:Reklov
Blickt man z.B. auf den Text der Genesis, so hatte (hat) "Gott" keinerlei Probleme mit uns, aber er warnt(e) rechtzeitig vor Abwegen und den damit  verknüpften unausweichlichen Konsequenzen.

Athon
Nun ja, Reklov, wenn "Gott" allmächtig und allwissend ist, müsste er diese Entwicklung doch wohl vorausgesehen haben...

... auch dazu gibt es interessante Beiträge menschlicher Denkweisen. In einem davon konnte ich lesen, dass "Gott" diese Entwicklung durchaus vorausgesehen habe, wie sie in der Genesis mit dem Scheitern unter dem Baum der Erkenntnis als Einleitung auf ihre Weise "erzählt" wird, aber die schöpfende Wesenheit dennoch darauf setzt, dass sich ihr Plan mit den Menschen verwirklichen lassen wird, ungeachtet, dass diese eben nur durch leidvolle Konsequenzen zur "Einsicht" und zur Besserung gebracht werden können.  

"Gott" hatte also 2 Möglichkeiten: a) den Menschen entweder willensfrei zu konzipieren, mit all den damit verbundenen Risiken - oder aber - b) ihn als eine Art "gutmütiges Tier" zu programmieren, dass sich von Pflanzen ernährt, auf den Bäumen bleibt und in Ruhe gelassen werden möchte. (Ähnlich wie der putzige Koala).  Icon_razz

Basis solcher Denkmuster bilden u.a. auch die alten Vorstellungen von den Kräften des Bösen und des Guten. Daran können auch die modernen Erkenntnisse der Psychologen und Psychiater nicht viel ändern, sondern deren Vorkommen nur fachlich ergründen und im besten Fall mildern oder heilen.

Heute sind wir immerhin so weit, zu wissen, dass z.B. die Zerstörung der Natur unser Leid wesentlich erhöhen wird, auch wenn das nicht unbedingt mit dem Aussterben der gesamten Menschheit verbunden sein muss.

Gruß von Reklov


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Erfahrungssätze über Information - von Reklov - 27-09-2023, 12:41
RE: Erfahrungssätze über Information - von Reklov - 26-11-2023, 17:08

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