19-11-2023, 22:09
(19-11-2023, 18:54)Reklov schrieb: ... Du brauchst Dir ja nur die Beiträge von Atheisten in diesem Forum anzuschauen, - das müsste doch reichen, um mal so richtig von Herzen zu lachen?
Ekkard
Hä? - Welche?
z.B. Ulans Meinung, Gott sei lediglich ein "Lückengott" der menschliche Wissensdefizite darstelle. Dies ist weder gut durchdacht, noch geistreich, noch als wahr überprüfbar!
(19-11-2023, 18:54)Reklov schrieb: Für manche ist z.B. das Evolutionssystem ein Lückenfüller für "Gott" geworden. Dieses System braucht jedoch einen Mechanismus, der eine Verbesserung von Generation zu Generation bringt - und zwar selbsttätig.
Ekkard
Diese Behauptung ist widerlegt. Der "Mechanismus" ist einfach die Auslese, d. h. das Überleben des am besten angepassten Organismus. Alle übrigen sind aus der jeweiligen Population im Laufe der Generationen ausgeschieden.
... nun müsste man nur noch wissen, wer oder was dieses Programm geschrieben hat?
(19-11-2023, 18:54)Reklov schrieb: Nach evolutionistischer Vorstellung sollen Mutation und Selektion die Antriebsräder der Höherentwicklung sein. Diese sind aber weder planmäßig noch zielstrebig.
Ekkard
Das ist genau richtig.
... und dennoch schreitet die Evolution voran, ist zudem auch nicht abgeschlossen! Man braucht da nur mal auf unser steigendes Lebensalter - oder den techn. Fortschritt innerhalb der letzten 200 Jahre zu schauen. Scheint so, dass nicht alles im Kosmos nur als plan- und ziellos beurteilt/gedacht werden kann, zumal wir uns dann ja als die einzigen Wesen denken müssten, die einen Plan haben, ein Ziel verfolgen.
(19-11-2023, 18:54)Reklov schrieb: Vielmehr herrscht ein anderes Gesetz in der Materie: das Gesetz der Trägheit und der Passivität, der Energieentwertung und der Nivellierung. LEBEN ist aber immer - bis in den Feinbau der Makromoleküle - mit Planmäßigkeit verbunden.
Ekkard
Ja und? Leben zapft Ressourcen an und verbraucht damit im landläufigen Sinne Energie für Eigenerhalt und Fortpflanzung. Fertig.
... mit Deinem "fertig" ist nicht viel ausgesagt, lediglich das angedeutet, was Menschen darüber wissen können. Bedingungen des Lebens sind zwar erforscht, aber nicht WOHER das Leben kommt! Der Mensch ist aber nicht einmal in der Lage, von sich aus ein "Staubkorn" zu erschaffen!
Du hättest besser schreiben sollen, wie es einst der FC-Bayern Trainer G. Trapattoni sagte: "Ich habe fertig!"
(19-11-2023, 18:54)Reklov schrieb: Es wird ja auch wohl niemand bezweifeln, dass dem Bau unserer heutigen Computer ein aufwendiger Plan zugrunde liegt. Aber selbst die größten Rechner sind nur ein Kinderspielzeug im Vergleich zu dem, was in jeder lebendigen Zelle arbeitet und somit im höchsten Grade "planmäßig" ist.
Ekkard
Nein, falsche Perspektive! Im Grunde sind menschliche Produkte etwas völlig anderes als evolvierende natürliche Systeme. Bei letzteren zählt allein das Überleben. Unsere Produkte überleben aber nicht. Sie sind genau genommen toter Schrott mit begrenzter Nutzungsdauer, die nicht einmal in der Lage sind, Junge zu bekommen.
... überprüfe doch auch mal Deine "Perspektive"! - Menschliche Produkte sind (besonders heute!) Ergebnisse anstrengender wissenschaftlicher, also geistiger Arbeit, bevor sie in Serie gehen!
Dass unsere Produkte nach und nach dem Zahn der Zeit unterliegen, macht sie deswegen nicht schon wertlos, denn alles was entsteht, geht zugrunde. Auch der Mensch! Wer aber wollte unsere Spezies deswegen als "toten Schrott" deklarieren, nur weil wir eines Tages unsere biologische Hülle ablegen? Allenfalls könnte dies ein reiner Materialist sagen, bei dem alle transzendenten Gedankenwege verödet sind, oder aber noch nie geöffnet waren!
Auch unser Sonnensystem wird mit dem Verglühen unserer Sonne "toter Schrott" werden, aber bekanntlich kann ja Energie nicht verschwinden, sondern wird immer nur umgewandelt. Und schon sind wir an den Grenzen menschlicher Erfahrung und des damit verbundenen Wissens angelangt!
(19-11-2023, 18:54)Reklov schrieb: Die Wissenschaft muss sich aber nach wie vor damit abfinden, dass es Fragen gibt, die vom Menschen nicht zu beantworten sind.
Ekkard
Oh, die Wissenschaft ist viel bescheidener und findet sich sehr wohl damit ab, gar manches nicht zu wissen. Aber was möglich ist, kann und wird im Laufe der Zeit erforscht - und vieles ist bereits bekannt, jedenfalls mehr als du einräumen möchtest (oder an falscher Stelle gegen den Atheismus ins Feld führst).
... manche Vertreter der Wissenschaft setzen (besonders seit der Aufklärung) ihr bescheidenes und begrenztes Wissen dazu ein, um eine schöpferische kosmische Wirkkraft, die Quelle aller materieller Erscheinungen, zu negieren und zwar immer an der falschen Stelle und sogar mit den falschen Mitteln!
(19-11-2023, 18:54)Reklov schrieb: Was bleibt, ist eine Theorie über unser Wissen.
Ekkard
Gewiss, aber da sind mir Carl Popper, Gerhard Vollmer und andere lieber!
... jede Person sucht sich ihre speziellen "Favoriten", in denen sie sich am besten erkennt, oder welche ihre Meinung und Neigung bestätigen, widerspiegeln.
Dies bezieht sich auf viele Sparten unseres Daseins: bei der Wahl von Partnern, Freunden, Musik, Filmen, Reisezielen, Büchern ... etc.
Einer meiner Favoriten ist z.B. Karl Jaspers. Er studierte zunächst Jura, später dann Medizin. Der Lehrstuhl für Philosophie wurde ihm angeboten. Jaspers fragte sich, was das WAHRE für Wesen ist, die in der Zeit leben. Wir leben nun mal nicht unmittelbar im Sein und deswegen besitzen wir die Wahrheit nicht. Sie kann nur ein Weg für uns sein.
Als Arzt und Psychiater verfasste K. Jaspers sein wegbereitendes Werk: Allgemeine Psychopathologie. Interessant ist auch sein Hauptwerk: VON DER WAHRHEIT. Es ist eine Logik der Ursprünge, eine Metaphysik des Umgreifenden und eine Phänomenologie der Vernunft.
Gruß von Reklov

