21-09-2023, 20:15
(21-09-2023, 18:31)Ekkard schrieb:(21-09-2023, 17:18)Reklov schrieb: Menschen können (auch in einem Labor!) die Wahrheit nur als das Allgemeine (das rational Gewusste) ergreifen. Dabei entgeht die "Wirklichkeit". Es bleibt die Leere bloßer Begriffe...Nein! Wie gesagt, du gehst von einer Fiktion aus, die zu viel verlangt.
Hat man diese Fiktion einmal erkannt, hat man bei der Wissensermittlung immer mit "Baustellen" zu tun. Nur das willst du ja partout nicht akzeptieren.
Eben, Reklov will das nicht. Er moechte nicht, dass sein Lueckengott schrumpft.
Ich habe sogar bis zu einem gewissen Punkt auf gefuehlsmaessiger Ebene Verstaendnis dafuer, denn ihn fasziniert offensichtlich das Mystische, das Unerklaerliche. Dinge und Zusammenhaenge, die wir erklaeren koennen, interessieren ihn nicht; er wertet sie ja dauernd ab. Das mag auch sein Problem mit der Wissenschaft sein: dadurch, dass sie die Welt in vielerlei Hinsicht fortlaufend demystifiziert, nimmt sie dieser Welt Stueck um Stueck diese ganz bestimmte Facette des Wunderbaren, die er an ihr so bewundert. Aus dem Grund muss er sich an das Mantra klammern, dass die Wissenschaft diesen Job nie wird vollstaendig erledigen koennen; was hier jeder weiss und was niemanden weiter interessiert.
Unser Problem mit diesem Sermon ist, dass von uns niemand dieses "Problem" teilt. Es gibt immer noch so viele Erkenntnisse in der realen Welt, die uns zum Staunen bringen, dass ich keinen Mangel an "Wunderbarem" - im Sinne von Aspekten, die mich auch auf emotionaler Ebene ansprechen - empfinde. Und auch die Welt des Geistes, mit all ihren erfundenen Welten, Ideen und Bildern gehoert dazu, aber ich habe kein Problem damit, dass das Fantasie ist. Ich muss daraus keinen Gott machen, der angeblich "realer als die Realitaet" ist, um daraus etwas zu schoepfen.