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Nicht religiös bestimmter Glaube
(06-04-2023, 17:35)Geobacter schrieb:
(06-04-2023, 15:02)Reklov schrieb: ... durch die Wissenschaften kann sich heute wohl niemand wirklich "beleidigt" fühlen, denn immerhin erschließen diese viele neue Erkenntnisfelder. - Was also kann und soll Deine Aussage groß vermitteln wollen?

Zum Beispiel, dass du ein ganz offensichtlich narzisstsches Problem damit hast, dass die "Wissenschaften" Erkenntnisfelder erschließen die deinen persönlichen "Gottesgedanken" immer mehr ad absurdum führen und den religiös bestimmten Glauben durch nicht religiös bestimmten Glauben ersetzen. Dieser nicht religiöse Glaube zeichnet sich ja dadurch aus, dass der nicht religiöse Gläubige sehr wohl versteht, warum es keine absolute Wahrheit und somit auch keine absolute, allem übergeordnete Wirklichkeit geben kann. Und warum Deine besserwisserischen Predigten - auf Grundlage deines persönlichen Unwissens und Unverstandes bezügliche dessen, wie die Welt funktioniert, nicht nur überflüssig, sondern auch zum fremdschämen peinlich sind. Hier zeigen Ulans Aussagen eine Größe, die deinen holen Predigten gänzlich fehlt. Und deswegen bist du beleidigt. Weil seine Aussage sich auf der einen Seite durch Bescheidenheit und auf der anderen durch Fachkompetenz auszeichnet, die dir sowohl auf Eben der Bescheidenheit, als auch in Sachen Fachkompetenz ebenso gänzlich fehlt.

zum fremdschämen peinlich könnte, außer den relig. Lehren, auch unschwer Deine wissenschaftlich gefärbte Sicht auf die Wirklichkeit des Daseins sein?

Wissenschaftlicher "Glaube" baut sich lediglich anders auf, als ein "religiöser", fährt aber auf anderen Bahnen in ähnliche Sackgassen hinein!

So ist z.B. die ungehinderte Koppelung von Entfernung an Zeit eine Folge des Evolutionsdenkens, bei dem beliebig viel Zeit für die Vergangenheit wie auch für die Zukunft angesetzt wird. Für die Wissenschaftler liegt z.B. der BIG BANG ca. 13,8 Milliarden Jahre zurück - die Bibelverse markieren diesen Schöpfungspunkt nur auf einige Jahrtausende rückwärts. Der eigentliche Punkt der "Schöpfung" ist jedoch beiden Disziplinen völlig unbekannt!

Das Evolutionssystem stellt einen Mechanismus dar, der von Generation zu Generation selbsttätig Verbesserungen hervorbringt. Nach evolutionistischer Vorstellung sollen Mutation und Selektion die Antriebsräder für die Weiter- und Höherentwicklung sein. Diese sind aber weder zielstrebig noch planmäßig. Vielmehr herrscht ein anderes Gesetz in der Materie - das Gesetz der Trägheit, der Energieentwertung, der Passivität und der Tendenz zur Nivellierung.

LEBEN ist aber immer - bis in den Feinbau der Makromoleküle - mit Planmäßigkeit verbunden. So wird ja wohl auch niemand bezweifeln, dass dem Bau unserer heutigen Computer ein aufwendiger Plan zugrunde liegt. Aber selbst die komplexesten Rechnerkonstrukte sind nur ein Kinderspielzeug im Vergleich zu dem, was in jeder lebendigen Zelle arbeitet und somit in höchstem Grade als planmäßig einzustufen ist.

Sich eine Vorstellung von den schöpferischen Wirkkräften zu machen, wie es z.B. die Religionen versuchen, ist tatsächlich "absurd", wie Du hier richtig anmerkst.
Von einer planlosen Zufälligkeit auszugehen, ist es aber ebenfalls, denn - unser Leben existiert nicht deshalb, weil wir aus einem evolutiven Prozess hervorgegangen sind, sondern, weil eine willentliche Wirkkraft die im Kosmos selbstablaufenden Prozesse einleitete.

Sind wir etwa "kosmische Eckensteher" (wie F. Nietzsche meinte), oder sind wir (laut J. Monod) "Zigeuner am Rande des Universums"? Oder sind wir Emporkömmlinge aus dem Tierreich? Oder entstammen wir einem direkten Schöpfungsplan?

Hierzu mag sich jede Person ihre eigenen Verse reimen, und auch hier "vortragen" dürfen, ohne dass Du hier von "Beleidigtsein" faseln musst. -

Isaak Newton meinte einst: >> Wer nur halb nachdenkt, der glaubt an keinen Gott; wer aber richtig nachdenkt, der glaubt an ihn. <<

Blaise Pascal (Mathematiker) meinte seinerzeit: >> Wie alle Dinge von Gott reden zu denen, die ihn kennen, und ihn enthüllen denen, die ihn lieben, so verbergen sie ihn aber auch allen denen, die ihn nicht suchen und kennen. <<

Beide gegenübergestellte Positionen belegen deutlich, dass der Glaube nicht eine Funktion der Unwissenheit ist, sondern allein von der persönlichen Vorstellung abhängt. Diese sollte aber schon (auch hier im Forum!) jeder auf seine Weise vortragen dürfen, denn akadem. Wissen allein ist nun mal bekanntlich nicht ausreichend, um die entscheidenden Fragen zu beantworten: Woher kommen wir, wohin gehen wir, wozu ist unser Dasein?

Der Mensch ist (soweit bekannt) das einzige Lebewesen auf dieser Erde, das nach Sinn fragt, fragen kann. Die gesamten Fachgebiete der Geistes- und Naturwissenschaften konnten/können dazu jedoch keine stimmige Antwort geben. Eines wird aber, bei aller Meinungsverschiedenheit, wohl schlecht bestritten werden können: Keine Information ohne einen Informanten.

Gruß von Reklov


Nachrichten in diesem Thema
Nicht religiös bestimmter Glaube - von Reklov - 07-02-2023, 20:52
RE: Nicht religiös bestimmter Glaube - von Reklov - 10-04-2023, 15:31

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