01-04-2023, 14:26
(01-04-2023, 00:49)Ulan schrieb: Ich habe das Gefuehl, dahinter steckt auch ein sprachliches Problem
sprachliche probleme kennzeichnen reklovs gedankenwelt (zumindest deren darstellung dritten gegenüber) in jeder hinsicht. da ist zum einen natürlich das schwurbelpathos, das durch aneinanderreihung wolkiger "wortchiffren" (also begriffsnennungen, ohe daß klar wäre oder würde, welche bedeutung den begriffen jeweils unterliegen sollen)
zum anderem aber fällt auf, wie mit mehrdeutigkeiten von begriffen umgegangen wird - ab fahrlässig oder vorsätzlich, will ich jetzt mal nicht bewerten. ein schönes beispiel ist der "geist": ein begriff, der in unserer sprache (je nach kontext) nun wahrlich sehr viele und unterscheidliche bedeutung haben kann. weshalb er ja wohl auch reklov derart fasziniert. da wird also - in einem bestimmten kontext a 1) - etwas als "geist" benannt (mit welcher berechtigung, das soll dabei hier erst einmal gar nicht problematisiert werden). dann wird - in völlig anderem kontext b 2) wieder etwas (eben völlig anderes) mit "geist" benannt, und flugs der für reklov anscheinend logische schluß gezogen "weil a und b, deshalb c, ergo d 3)
so - sprachlich schlampig - funktioniert wissenschaft nun mal nicht. auch nicht philosophie. religiöses denken anscheinend schon - was weiß ich...
1) "geist" als fähigkeit, kenntnisse anzuwenden
2) "geist" als gegensatz zur materie
3) "geist" als gleichbedeutend mit "schöpferischer Tätigkeit" als voraussetzung für leben
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

