(01-03-2023, 09:10)Geobacter schrieb:(28-02-2023, 23:58)Ulan schrieb: Warst Du das, der mal die Signatur hatte, die besagte, dass der Mensch sich Gott schuf in seinem Bilde? Das bestaetigt sich hier jedenfalls mal wieder auf sehr eindrueckliche Art und Weise.
Ja, das mit der Signatur war ich. Aber ich glaube trotzdem, dass es nicht "der Mensch" nur alleine war.
Mir ging's einfach nur um den Punkt, dass es bei allen Gottesvorstellungen, auch Reklovs, menschelt. Im Prinzip wird Gott so gedacht, dass er nach menschlichen Massstaeben handelt. All dies "seine Wege sind unergruendlich" bleibt im Endeffekt nur ein Lippenbekenntnis. Wir koennen aus unserem Denk-Korsett nicht heraus.
Da es hier um nichtreligioes bestimmte Glaubensvorstellungen geht, gilt das dort aehnlich. Die Ideenlehre nimmt als Beispiele ja z.B. Gegenstaende wie einen Tisch und macht daraus ein im Transzendenten perfekt und ewig existierendes Ideal. Hier wird so quasi vergoettlicht, Menschliches ueberhoeht, der Mensch selbst aber gleichzeitig seiner Intuition beraubt.
Wobei ich mir vorstellen kann, dass das Problem, das hier geloest werden sollte, gar nicht mal so unterschiedlich ist zu dem, was ich hier anspreche. Menschliche Ideen existieren nicht im Vakuum; sie bauen auf Vorhandenem auf. Genau wie der Mensch selbst, der ja auch erst aus Milliarden Jahren von Versuchen hervorgegangen ist. Reklov besteht dabei ja darauf, dass die Idee vom "Menschen" seit dem Start dieser Entwicklung existierte und als Ziel vorgegeben war, was halt seine religioese Vorstellung ist.
Dass der Mensch als soziales Wesen aus diesen Sozialbeziehungen sowohl grosse Vorteile als auch heftige Fehlentwicklungen erntet, ist klar. Mit Fakten gewinnt man keine Herzen, wie wir immer wieder erleben. Was bedient werden muss, ist die Gefuehlswelt, und die reicht von einfach bis komplex.