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Wurde die Welt in 6 "Tagen" erschaffen ? Wie alt ist die "Menschheit" ?
#44
(21-01-2023, 16:28)Geobacter schrieb:
(21-01-2023, 15:12)Reklov schrieb: Und eine Ausrottung ist nicht in allen Fällen zu vermerken, sondern oft nur eine Wandlung und Anpassung der äußeren Form an die sich ändernden Umweltbedingungen.
Das Mammut hat es zwar nicht geschafft, dafür überlebte ein naher Verwndter, der Elefant.

Icon_lol .......... dank der Vorsehung eines allmächtigen göttlichen Planers. Icon_lol

Welche leidvollen Qualen eines solches Aussterbens den einzelnen Individuen auferlegt werden... ist dann auch völlig  wurscht. Ein allmächtiger intelligenter Designer, der da erst mal probieren und schauen muss... und er weis natürlich, wie viel grausames Leid damit verbunden ist.

Passt das zusammen?

Hallo Geobacter,

... das Aussterben ist nicht mit mehr Leid verbunden, als man es z.B. vom täglichen, "normalen" Sterben (als Zeichen körperlicher Vergänglichkeit) kennt. Es werden also keine Qualen auferlegt, wenn ein Lebewesen sich zum Sterben hinlegt. Qualen entstehen wohl mehr durch Krankheiten, Unfälle, Kriege, Naturkatstrophen ... etc. - Meine Großmutter wurde z.B. sehr alt, musste dabei aber nicht leiden, sondern wachte eines Morgens einfach nicht mehr auf...

Manche Lebewesen leiden unter Qualen, das ist nicht zu bestreiten. Man müsste allerdings die unbekannte Zahl derjenigen dagegenstellen können, welche ohne Leid durchs Leben gehen und sanft "hinübergleiten". Dann erst wäre ein stimmiges Urteil möglich!

Im Buddhismus meint man z.B. - "Leid erhöht das Bewusstsein". (Jeder kann sich ja vorstellen, was damit gemeint ist.)

Zur Freude gehört nun mal auch das Erleben und Verarbeiten von Leid Icon_exclaim  Viel schwerer wiegt für mich jedoch der menschliche Vernichtungsdrang gegen andere Personen - und gegen sich selbst, in welchem Grausamkeitslust und Mitleidgenuß miteinander verbunden sind. Wie z.B. bei der Zerstörung der eigenen Gesundheit (Nikotin, Drogen, Alkohol, übertriebener Raubbau am Körper durch zu viel Sport-Training ... etc.) oder beim Gaffen an Unfallstellen und Katastrophenorten, wobei ja manche solche Tragik sogar noch mit ihrem smartphone aufnehmen, als wäre alles nur bloßes Material. Icon_frown

Man kann sich zum Leid entweder mit Empörung äußern oder jeder Heimsuchung, wie es die Stoiker machen, mit der Unerschütterlichkeit eines entsprechenden Denkens begegnen. Die stoische Ruhe sieht in der Empörung eine Auflehnung gegen das Teilhafte, ein Befangensein in Verstandesurteilen, eine Beschränktheit in "Höllenperspektiven".

Empörung pflegt sich stets leidenschaftlich zu äußern. Ruhe dagegen pflegt still auf den Grund zu weisen, der nun mal keinem Beweis zugänglich ist!
Ruhe ist für die Empörung ein Gegenstand des Ärgernisses. Sie will der Ruhe die Ruhe rauben. Empörung ist für die Ruhe ein Gegenstand des Erschreckens und wird Ausgang für ein Bewusstsein der eigenen Ohnmacht. Nicht selten folgt aber daraus, dass man der Wahrheit in der Empörung auf den Grund gehen will.

Mit der Ruhe meine ich aber nicht die Beruhigung durch falsche Illusionen! Hier glaubt man an Glück und Daseinsvollendung. Man harmonisiert. Es gibt einen Sinn und es gibt das schließliche Gelingen - und der Sieg, nicht das Scheitern ist das Wesen des eigentlichen Lebens.
Da aber nun mal das real Gegenwärtige allzusehr dagegen spricht, wird die Daseinsvollendung und das Gelingen - in die Zukunft verlegt - ins Diesseits oder ins Jenseits. Icon_rolleyes

Das waren und sind die beruhigenden Bilder des Lebens: fraglose Utopien, mit denen das Schlimmste im Leben verschleiert wird, um überhaupt leben zu können. So fand z.B., ungeachtet des leidvollen Krieges in der Ukraine, dennoch eine Fußball WM in Katar statt und trotz des täglichen gewaltsamen Sterbens in diesem Krieg - werden im TV die Australian Open übertragen.

Solch eine falsche Ruhe gleicht einem untragischen Zufriedenwerden. Man befragt nicht allzu groß, senkt lieber alles in ein "Unbegreifbares" ein, tut aber so, als habe man das Vorausgesetzte im Prinzip begriffen. Icon_frown

Das alles rückt schon sehr nahe an einen Nihilismus, der sich mal wieder in vielen Gestalten zeigt! Er ist mit den Affekten des Hasses, der Verachtung und der Aggressivität verbunden! Icon_frown

Ein "Realist", der das Gemeine und Niederträchtige (Gestalten des Leidens) als das Wirkliche ansieht, hat in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle recht. Unrecht hat er immer dann, in der Anzahl von Fällen, wo Menschen agieren, in denen die segensreiche Geschichte des Menschseins lebt und die sich nicht von Abstraktionen jeweiliger Dogmen (kirchlicher oder politischer Art) blind verführen lassen.

ALLE wollen stets Selbsrechtfertigung. In dieser Selbstrechtfertigung des verborgenen Nihilismus steht die Empörung immer an erster Stelle!

Gruß von Reklov


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RE: Wurde die Welt in 6 "Tagen" erschaffen ? Wie alt ist die "Menschheit" ? - von Reklov - 25-01-2023, 16:49

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