23-09-2022, 20:00
(22-09-2022, 22:16)Ekkard schrieb: Offenbar ergeben sich viele Vorstellungen aus einem Denken auf Ziele hin. Das mag für den Architekten, den Ingenieur den Lehrer in der Schule ein zweckmäßiges Verhalten darstellen, ist aber nicht angemessen für die Beschreibung natürlicher Abläufe. Wenn man so will, erwürfeln sich Natur und Leben ihre Ergebnisse. Was sich davon erhalten und sogar fortpflanzen kann, hat Bestand, jedenfalls eine gewisse Zeit
das kann man gar nicht oft genug sagen
der mensch als rationales wesen ist darauf angelegt, zielgerichtet zu handeln, um bestimmte ergebnisse zu erreichen. nur genügt die eigene ratio offenbar nicht, um sich vorstellen zu können, daß "die natur" kein mench ist, der bestimmte ziele verfolgt - sprich: daß nicht alles einer teleologie unterliegt, und das schon gar nicht muß
Zitat:Sollten wir irgendwann zu den Pechvögeln zählen, und kein Beobachter zugegen sein, dann gibt es niemanden mehr, der uns nachtrauert. Wir (und alle anderen Dinge und Lebewesen) sind kein Ziel der Entwicklung sondern nur das momentane Endprodukt. Und die Produktion geht weiter, solange die Sonne scheint und die Erde nicht schluckt
nun ist der mensch aber nicht nur ein rationales, sondern eben auch ein von der anlage her narzißtisches wesen. das ist für den säugling auch ganz ok und sinnvoll, aber später im leben lernt man - als soziales wesen, das der mensch eben auch ist - das zurückzudrängen, nicht alles an der eigenen befindlichkeit zu messen
sodaß man auch lernt, die eigene vergänglichkeit und (im globalen sinn) bedeutungslosigkeit zu akzeptieren. weil der mensch aber auch ein selbstbestimmtes wesen ist, vermag er seinem dasein selber einen eigenen sinn zu geben und ist dazu nicht auf zuschreibungen von dritter seite angewiesen
wobei - "man" ist halt nicht jedeR
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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