19-07-2022, 15:42
(18-07-2022, 23:55)Geobacter schrieb:(18-07-2022, 15:00)Reklov schrieb:(17-07-2022, 07:37)Geobacter schrieb: ... weswegen sie dann auch ständig mit allem und jeden um eine irgendwelche, besonders schöne Wahrheit raufen müssen, die sie sich in Wirklichkeit nur einbilden.
... um Wahrheit "rauft" man nicht! Man versucht sie, über Rede und Gegenrede, so weit wie möglich zu "erhellen".
Mehr ist nun mal nicht drin! Es gibt auch keine "besonders schöne" Wahrheit!
Wahrheit hat im Denken des Menschen mehrfachen Ursprung: Es gibt z.B. naturwissenschaftliche und philosophische Wahrheit.
......und deine vorgetragene Abhandlung bezüglich der Entstehung der Schriftzeichen durch das Ablesen der "Lippenformung" spricht auch nicht dafür, dass du schon mal eine höher Schule für Grafiker von innen gesehen hast.....
"Gott sei dank" macht wenigstens die Programmierung künstlicher Intelligenz -(auch eine "sprachliche" Geschichte auf Basis naturwissenschaftlicher Philosophie)- enorme Fortschritte. So dass es in absehbarer Zeit ganz sicher virtuelle Internetmoderatoren geben wird.. die solche, wie die von dir aufgetragenen Reden, automatisch als "Schwachsinn" erkennen und folgerichtig auch als solchen markieren.
... die Info über den Zusammenhang von Buchstaben- und Lippenformungen konnte ich einst der bekannten "Mutter aller Fachzeitschriften für Typografie" entnehmen. Booklooker bieter noch heute alte Ausgaben dieser weltweit verbreiteten Zeitung "upper&lower case" an.
"upper&lower case" stellte nicht nur alle Schriftarten vor, sondern widmete sich auch ihren Entwerfern.
Bodoni ist z.B. die Bezeichnung für eine Reihe von klassizistischen Antiquaschriftarten, die auf den Italiener Giambattista Bodoni zurückgehen. Sie gehört neben den Schriften von Didot und Walbaum zu den bekanntesten Schrifttypen des Klassizismus. Der Kontrast zwischen Grund- und Haarstrichen ist hier besonders groß.
Es wurden in dieser Zeitschrift auch Fotos von Arbeitsplätzen weltbekannter Schriftdesigner veröffentlicht. Hinter ihrem Tisch hatten sie in der Regel einen ganzen Blätterwald von handgezeichneten Buchstaben und Satzeichen an die Wand geheftet, um diese täglich zu verbessern, bevor sie als harmonisch gelungenes Gesamtwerk überzeugen konnten, in welchen Buchstabenkombinationen auch immer!
Oft druckte diese Fachzeitschrift zusätzich noch einen einzelnen Buchstaben einer vorgestellten Schriftart in 35 cm Höhe ab, damit man das gestalterische Ringen um Bögen, Verdickungen und Verjüngungen genauer studieren/bewundern konnte. Damals war das alles noch echte Handarbeit, was heute am Computer entworfen wird.
Angehängt:
Der erste Buchstabe im hebräischen und phönizischem Alphabet ist das Aleph (= Rind). Darin ist eine sehr vereinfachte Form eines Rinderkopfes zu erkennen. Die Schrift kam dann über die Griechen nach Russland und Europa. Unser A trägt z.B. noch immer die graf. Merkmale des alten Aleph, auch wenn es gedreht, also aufgestellt wurde.
Dass aber das O einer Lippenformung nachempfunden worden sein soll, ist ja auch nicht so schwer nachzuvollziehen.
Das m deutet, besonders in der Urform, auf geschlossene Lippen hin.
Beim Wissen um die Geschichte der Schriften nützt Dir auch keine künstliche Intelligenz, sondern nur eine ordentliche Ausbildung, wie ich sie während Lehre und Studium erhalten habe.
Und auch die "in absehbarer Zeit" aufkommenden Internetmoderatoren werden feststellen, dass Du gerne dort mitreden möchtest, wo Dir einfachste Grundlagen fehlen.
Macht aber nichts, denn auch Du kannst ja immer noch dazulernen!

Gruß von Reklov