29-05-2022, 18:47
(22-05-2022, 22:35)Geobacter schrieb: Da wir nicht in der Lage sind, alle Erfahrungen die wir brauchen, um immer im vorab auch nur halbwegs richtig einzuschätzen, welche Konsequenzen/Folgen unsere Willensentscheidungen mit sich ziehen, sind wir auf den Erfahrungsabgleich (Lernprozess) mit andere Mitmenschen angewiesen. Also ist in der Hinsicht unser freier Wille.. oder das bisschen davon.. gar nicht in nur in unser eigenem Hirn zu finden
... nun kommt es aber auch darauf an, welche Menschen wir um Rat (Erfahrungsabgleich) fragen. Ist jemand mit negativen Erfahrungen belastet, wird er einem auch keine positiven Anregungen zu dieser oder jener Entscheidung geben können, sondern lediglich ängstliche Besorgnis und düstere Bilder vorsetzen.
Nur ein Beispiel:
Als ich meinen damaligen Kunstlehrer auf dem Gymnasium sagte, ich würde später zu gerne Grafiker werden, riet er mir mit besorgter Miene ab und sagte stirnrunzelnd, ich sei zwar der beste Zeichner in seiner Klasse, Grafiker sei jedoch ein sehr stressiger Beruf und man könne diesen nur bis zum Alter von 40 Jahren ausüben.
Er irrte, denn im späteren Berufsleben traf ich viele Kollegen, die locker (wie ich auch) bis zur Rente in dem Job arbeiten konnten, vorausgesetzt, sie lieferten Arbeiten ab, die sich im Markt auch "verkaufen" ließen!
Hätte ich die Wahl, ich würde das Gleiche wiederholen, weil ich immer wieder interessante Design-Aufgaben gestellt bekam und dabei viele interessante Leute (auch aus Kundenkreisen) kennenlernen konnte.
Ich will aber nicht verneinen, dass auch gescheiterte Ratgeber einem zumindest als Mahnung dienen können.
In jungen Jahren hat man ja stets noch die Möglichkeit, den Beruf zu wechseln, wenn man merkt, dass man sich nicht dafür eignet.
Heute gibt es unzählige Erfahrungsberichte über alle möglichen Themen, so dass jemand, wenn er denn wach und aufmerksam ist, sich im Leben nicht völlig blind verrennen muss.
Gruß von Reklov