25-05-2022, 16:05
(24-05-2022, 21:42)Geobacter schrieb: .. sehr wahrscheinlich ist er auch nur ein überaus unzufriedener Mensch und in Wirklichkeit von argen Selbstzweifeln geplagt, die er "irgendwie" verdrängen/kompensieren muss... sehr sehr wahrscheinlich... Was liegt da näher, als anderen Leuten zu erklären wie die Welt funktioniert, um in Bezugnahme auf etwas das allseits als "Höchstes" gedacht werden SOLLE, in aller Selbstverständlichkeit ernst genommen zu werden. Es ist die Aufmerksamkeit die er genießt.. auch wenn er meist gar nicht mal selber weis, wovon er überhaupt redet.
Hallo Geobacter,
nicht nur "sehr wahrscheinlich" liegst Du mal wieder falsch!
Ich war und bin ein sehr zufriedener Mensch ohne Grund zur Klage - durfte ich doch bis heute auf der Sonnenseite des Lebens spazieren gehen!
Selbstzweifel haben mich nie geplagt, sondern in bestimmte Schieflagen geraten, erkannte ich stets schnell, wo es mir nicht gefiel und wo ich mich mit meinen gegebenen Möglichkeiten nicht gut einbringen konnte.
"Zweifel" habe ich u.a. aber an rein "naturwissenschaftlichen Weltbildern", weil sie mir nicht umfassend genug scheinen. Die Idee der Wahrheit zeigt sich ja nicht nur im Denken, welches dahin umgedeutet wird, dass nur Einsichten brauchbar sind, die sich als Mittel für einen (techn.) Zweck erweisen.
Unser Denken ist heutzutage sowieso mehr an das Tun (an die Leistung) der einzelnen Menschen gebunden, als an ihr eigentliches Wesen. (Deswegen gibt es auch so viel "Unglückliche".)
Mein "Glück" bestand u.a. darin, dass ich bereits als junger Familienvater mit 2 meiner privaten Interessen auch noch gutes Geld verdienen konnte/durfte. - Frage: Was will man noch mehr verlangen?
Die Wahrheit bei "einzelnen Denkwegen" erscheint als Ausdruck des Wesens einzelner Menschen; - und das nicht als "vollendete Gestalt", sondern meistens mehr als eine "verlässliche" Denkbewegung.
Vielmehr als "allgemeine Sätze" sagen über einen Menschen jdoch seine konkreten Einzelurteile über die WELT aus, wie auch sein bestimmtes Verhalten, mitsamt seiner Sprachgestaltung, die er im Gepäck mitführt.
Einige hier im Forum sind ja "leuchtende" Beispiele, wenn sie z.B. ihre Urteile "auspacken" ohne zu bedenken, dass Mitteilen, Hören, Fragen und Antworten, Überzeugungen, Diskussionen lediglich sprachliche "Gestalten" sind, in denen ERKENNTNIS wachsen kann.
Manche user verstehen Behauptungen schon gleich als Angriff, ohne zu überlegen, dass sich damit neue Möglichkeiten eröffnen und nicht jeder Gedanke schon als polemisch, als unsachlich eigeordnet werden sollte.
Denn - wo Wille ist, ist auch Widerstand. JEDER aber darf/kann diesen Widerstand überwinden, indem er durch seine Entscheidung eine Wahl trifft, wie er die Welt "sieht".
Der "Kampfcharakter" des Denkens war und ist stets unbestimmt. Man kann ihn lediglich gliedern und seine besondere Weise (z.B. die naturwissenschaftliche) vergegenwärtigen, denn schon die Form des Urteils zeigt das Bejahen und Verneinen.
Ein verneinendes Urteil ist stets abwehrend. Ein bejahendes Urteil schließt über das Unwahre die Klarheit in sich, die jederzeit in negativen Urteilen ausgesprochen werden kann.
(Hier breche ich ab, denn meine Tennis-Kollegen sollen nicht warten.)
Gruß von Reklov

