(23-05-2022, 08:20)Gundi schrieb: Ich weiß immer noch nicht, was du eigentlich unter dem freien Willen verstehst
also ich habs so verstanden: entscheidungen abwägen und dann fällen - je nachdem, wie die parameter für die kosten-nutzen-abwägung und risikobewertung gewählt werden und sich dann entsprechend ein positiver oder negativer nutzen ergibt ergibt
scheint mir plausibel
blödes gedankenexperiment als beispiel: man bietet dir eine art super-ecstasy an, das nur den kleinen nachteil hat, daß statistich jeder tausendste konsument in eine dauerhafte schwere schizophrenie abdriftet. je nach deiner veranlagung, sozialisation und erfahrung wirst du entscheiden
- nein danke, halluzinogene interessieren mich nicht (nutzen negativ bewertet)
oder
- geil, ey, endlich kann ichs wieder krachen lassen (no risk, no fun) (nutzen positiv bewertet)
es ist deine freie entscheidung, und natürlich gibts für "ja" wie "nein" noch jede menge andere denkbare begründungen, also kosten-nutzen-bewertungen
(23-05-2022, 09:24)Gundi schrieb: Ich schrieb in Beitrag 137: "Ich verstehe darunter, dass Entscheidungen unabhängig von äußeren Bedingungen und kausalen Beziehungen getroffen werden können."
dann ist die diskussion beendet
denn solche entscheidungen gibt es nicht
(23-05-2022, 09:24)Gundi schrieb: Verwirft man die Vorstellung des freien Willens hingegen, dann ist jede Entscheidung deterministisch vorherbestimmt und alles was wir tun ist eine Folge von vorhergehenden Umständen
mir scheint, du verwirfst das kind mit dem bade
auch wenn keine entscheidung unbeeinflußt ist und sein kann, so muß sie deshalb noch nicht determiniert sein
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

