20-05-2022, 19:56
(20-05-2022, 19:06)Geobacter schrieb:(20-05-2022, 13:34)Gundi schrieb: Ich habe doch gar nicht geschrieben, dass die Hirnforschung die Auswirkungen von Religion auf den Menschen widerlegen möchte.
du hattest aber geschrieben, dass die Erforschung des menschlichen Gehirns, Erkenntnisse ermögliche, ein konkretes Verständnisse bezüglich des freien Willens und Glaubensdogmen zu erlangen ... Was aber ganz sicher gar nicht stimmt. Weil die Untersuchung am einzelnen menschlichen Gehirn zu solchen Bewusstseins-bildenden Prozessen, welche erst (überhaupt nur) durch den Erfahrungsabgleich mit anderen Gehirnen möglich sind, keinerlei Informationen dazu liefern kann.
Der Erfahrungsabgleich mit anderen Gehirnen ist doch unerheblich. Es wird bei einer Entscheidung ein Signal im Hirn gemessen, Millisekunden bevor die Entscheidung bewusst getroffen wird. Die Entscheidung ist also quasi gefallen, bevor wir uns "frei" für sie entscheiden.
(20-05-2022, 19:06)Geobacter schrieb: Der freie Wille kommt als blindes Huhn zur Welt.. und muss erst mal viel lernen. Unser Erfolgskonzept im Überlebenskampf ist, dass wir Erfahrungen einschließlich aller schon begangener Irrtümer anderer Artgenossen für uns nutzen können. Dazu brauchen wir einen möglichst großen Erinnerungsspeicher.........
Ok, ich sehe was du meinst. Da verstehen wir wohl verschiedenes unter dem Begriff "freier Wille". Ich verstehe darunter, dass Entscheidungen unabhängig von äußeren Bedingungen und kausalen Beziehungen getroffen werden können. Darauf basiert auch das religiöse Konzept von "Gut" und "Böse" bzw. "Schuld" und "Sühne". Jemandem, der unmoralisch handelt, wird unterstellt, dass er sich bewusst zu dieser Handlung entschieden hat, obwohl er auch anders hätte handeln können. Ich sehe das anders und denke, dass wir immer nur so handeln konnten, wie wir es taten.
