27-04-2022, 18:44
(16-04-2022, 18:35)petronius schrieb:(15-04-2022, 19:33)Reklov schrieb: um es für jeden verständlicher zu sagen:
Das SEIN ist zeitlos und existiert seit jeher, völlig unabhängig von Deinem temporär begrenzten DASEIN auf Erden
dem wortsinn nach verstehen wird das jeder, aber es ergibt keinen sinn. welches, wessen "sein"? und wie kommst du auf diese aussage?
wieder mal blökst du einfach irgendwas heraus und meinst, damit der welt etwas bedeutsames und allgemeingültiges mitgeteilt zu haben
Hallo petronius,
... man merkt, dass Du mit den philosophischen Denkwegen nicht so recht vertraut bist, ansonsten würdest Du nicht wissen wollen, "wessen Sein".

Bildlich vereinfacht gesagt:
das SEIN war schon, als Du noch nicht "da" warst und wird auch andauern, wenn Du wieder "weg" bist. (Gilt ebenso für die unzähligen Sonnensysteme). Das ist auch keine "bedeutsame" Mitteilung, denn welche Bedeutung könnte der Mensch schon seinem Dasein geben, außer auf die kurze aber interessante Erlebnisstrecke zu blicken, die er durchlaufen darf!?
Typisch für die Beschränktheit des Menschen war und ist:
Was für uns ist, dass muss als Wirklichkeit in unser Dasein! Wir packen es als Gewusstheit in unser Bewusstsein, lassen es durch Verstehen in unserem Geist treten und meinen, damit auch schon das Ganze in den Händen zu halten.
Was nicht in unseren Geist eintritt, ist für uns wie nichts, und was hier nicht eintreten kann, ist überhaupt nichts!
Unser Dasein (auch das der anderen Lebensformen) ist nur eine Form der Selbstgegenwart in einem SEIN, welches uns umspannt! Unser Auslegen der Welt bringt das Geheimnis des SEINS nicht hervor, sondern macht es uns nur zugänglich in einer Weise ihrer Erscheinung - aber nicht an sich. - Alles bleibt demnach unzureichend. Alles Gewusste bleibt "leere Richtigkeit", auch wenn mancher sich deswegen grollend in seine Hand beißen mag!

F. Nietzsche wollte das SEIN als Ausgelegtsein begreifen und unser Sein als Auslegen, dieses Auslegen selbst als den schaffenden Ur-Sprung sehen, aus dem das Ausgelegte als eine Scheinwelt hervorgeht. Er lehnte ein anderes Sein als eine illusionäre Hinterwelt ab.
Auf diesen Denker setze ich persönlich allerdings nicht, denn seine Gedankenkonstrukte erscheinen mir düster und negativ. Dennoch bleibt bedauerlich, dass er auf eine so tragische Weise enden musste.
Jeder sollte also den Mut aufbringen, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Dabei stehen ihm ja heute weit mehr Infos zur Verfügung, als all den früheren Generationen.
Gruß von Reklov