24-03-2022, 00:30
(23-03-2022, 18:47)Thomas der Ungläubige schrieb: Theismus = ja
Atheismus = nein
Agnostizismus = keine Ahnung
Man kann darüberhinaus nun neue Begriffe und Deutungsebenen einführen, um zu verhindern, dass der Atheismus nur als irrationales Spiegelbild
des Theismus erscheint. Ab warum diese Klimmzüge? Weil viele Menschen gerne rationale Atheisten sein wollen. Ein rationaler Atheismus
erfüllt für einige die Sehnsucht nach geistiger Reinheit genauso wie das bei anderen die Religion tut.
Ich rufe beiden Seiten zu: befreit euch davon, werdet Agnostiker!
Du argumentierst hier nicht ganz ehrlich, wenn ich mir Deine Beitraege da oben so anschaue, da Du doch weisst, dass das Konzept, das Petronius und ich vertreten durchaus nicht auf unserem Mist gewachsen ist. Die Trennung der Konzepte von Atheismus und Agnostizismus ist aelter als die Vorstellung, die Du vertrittst. Ich bin in der Hinsicht ganz konservativ, da mir diese urspruengliche Definition sinnvoller erscheint. Alles auf eine Achse zu bringen ist eher etwas fuer Vereinfacher. Dabei ist die Landschaft doch sehr viel bunter: es gibt uralte atheistische Religionen, es gibt Deisten, also viele Positionen, die nicht so einfach auf solch eine Achse passen.
Petronius hat's auf den Punkt gebracht: wissen kann man nicht, ob ein Gott existiert oder nicht; nur ohne Evidenz seiner Existenz ist es aehnlich wie bei allen anderen Dingen, fuer die wir keine Evidenz haben: in unserem Leben haben solche Dinge keinen Raum, ausser vielleicht als Gedankenspielerei. Diese praktische Ebene ist doch das, wonach das Leben dann ausgerichtet wird.