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Der mesopotamische Ursprung der biblischen Sintflut-Geschichte
#31
(27-02-2022, 16:18)Ulan schrieb: Habe ich Dir irgendwo abgesprochen, auf irgendetwas antworten zu duerfen?
Nein, habe ich auch nicht behauptet.

(27-02-2022, 16:18)Ulan schrieb: Wenn ich Gott mangelnde ethische Grundsaetze vorwerfen wollte, gaebe es da viel geeignetere Stellen.
Wer weiß schon ob es Gott überhaupt gibt? Du? Ich nicht.
Es geht also vermutlich nicht um Gott, sondern um die Ethik der Verfasser dieser alten Texte, und die hatten ihre Ethik und nicht unsere. Das hieße Birnen vorwerfen, dass sie nicht wie Äpfel schmecken.

(27-02-2022, 16:18)Ulan schrieb: Im Prinzip stuetzt Du Dich doch letztlich auf "special pleading".
Finde ich nicht, weil ich mit deiner Begründung nicht einverstanden bin.

(27-02-2022, 16:18)Ulan schrieb: Warum sollte Gott, weil, Deiner Interpretation nach, die Linie Kains falsch geheiratet hatte, ...
Da hast du nicht gut aufgepasst, obwohl ich das jetzt schon mehrfach erläutert habe. Gott ist es völlig egal, wer in Kains Linie wen heiratet. Nicht egal ist ihm, laut Bibeltext, welche Frauen die männlichen Nachkommen von Adam, Set, Enosch, also die Söhne Gottes heiraten. Gott ist auch egal, welche Männer die weiblichen Nachkommen von Adam, Set, Enosch, also die Töchter Gottes heiraten, weil damals das Land - nicht die Erde - von Vätern an den Erstgeborenen vererbt wurde, damit dem Haus auf Dauer genug bewirtschaftbarer Grund erhalten bleibt. Darum taucht auch Kain nicht im Stammbaum Adams auf, weil er das Land - wieder nicht die Erde - nicht erbt. JHWH, Land (Israel), Kult und füdisches Volk bilden nicht zuletzt aufgrund dieser grundlegenden Texte der Urgeschichte im Frühjudentum eine untrennbare Einheit. All das kommt in den mesopotamischen Vorlagen natürlich nicht zur Sprache. 

(27-02-2022, 16:18)Ulan schrieb: , alle Voegel des Himmels umbringen wollen? Es sind diese Brueche im Text, die uns bei der geschichtlichen Rekonstruktion weiterhelfen.
Eben. Das wäre allerdings unsinnig. Die Verfasser der Urgeschichte waren doch keine Idioten. Das ist aber nur so, wenn man die Sintflut rein wörtlich als von Gott verursachte Naturkatastrophe wie in der amerikanischen Action-Verfilmung versteht, d.h. nicht als Allegorie mit einem tieferen theologischen Sinn. Dann ist das Wasser eben kein Wasser, die Arche eben keine Arche, dann sind die Vögel eben keine Vögel, und dann bekommt das Ganze einen vernünftigen Sinn.

Du hast Recht: die unzähligen armen unschuldigen Vögelein können doch nichts dafür, wenn die Menschen Mist bauen. Vielleicht sollte man in Betracht ziehen, dass solche Unsinnigkeiten ein Zeichen dafür sein könnten, dass man den Text noch gar nicht verstanden hat? So ging es mir, darum habe ich solange alternative Herangehensweisen ausprobiert, bis der Text einen nachvollziehbaren Sinn zu ergeben scheint.


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RE: Der mesopotamische Ursprung der biblischen Sintflut-Geschichte - von Balsam - 27-02-2022, 17:31

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