23-01-2022, 18:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24-01-2022, 01:27 von Ulan.
Bearbeitungsgrund: falsches Wort
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(23-01-2022, 17:55)Schmiede schrieb: Aus meiner Sicht geht es um Analogien:
Die Erlösung geschieht durch das Opfer eines Menschen, weil der erste Mensch die Sünde in die Welt brachte.
Der zweite Ansatz ist, dass durch die Sünde der Tod in die Welt kam. Insofern bleibt der Tod als Folge der Sünde bestehen und es braucht jemanden, der die Sünden trägt und dann stirbt, um diesen Ansatz zu erfüllen.
Es ist nicht der Gedanke des Opfers selbst, mit dem ich ein Problem habe; ich habe ja Jom Kippur erwaehnt, wo gemaess Bibel die eine Ziege als Opfer fuer die Suenden des Tempels dient, waehrend die Ziege, die die Suenden des Volkes auf sich nimmt, zum Sterben in die Wueste gejagt wird (oder praktischerweise den Tempelfelsen runtergeworfen, damit daran kein Zweifel offen bleibt). Das Markusevangelium nimmt das in der Barabbas-Geschichte auf (wobei es dann uebrigens Barabbas ist, der fuer die Suenden des Volkes sterben wird). Also, ein Suehneopfer fuer die Suenden an sich ist mir als Konzept verstaendlich. Nur, weil Jesus zum Sohn Gottes gemacht wird, und dann weiterhin durch die Trinitaet zu Gott selbst, so muss hier Gott sich selbst an sich selbst opfern, weil er anscheinend nicht anders kann. Ohne Bezahlung geht's nicht, auch wenn er selbst zahlt.
(23-01-2022, 17:55)Schmiede schrieb: Hier geht es um eine in sich geschlossene Logik. Es wäre schon merkwürdig, wenn Gott infolge der Sünde den Tod ankündigt, aber später sagt: Hab es mir anders überlegt.
Damit wäre Gott willkürlich und inkonsistent in seinem Handeln.
Das ist aber in der Bibel ein normaler Gedanke. Gott irrt sich da oefter mal und nimmt seine Entscheidungen zurueck. Haette er hier also auch tun koennen.
Ansonsten ist doch eher die Frage, woher die Idee kommt, Jesus sei fuer die Suenden der Welt gestorben. Mit dem Messias-Gedanken an und fuer sich hat das doch gar nichts zu tun. Alles nur wegen der etwas schwammig formulierten Daniel-Passage? Selbst da geht's doch gar nicht um Suenden, sondern nur um einen Anlass fuer das Eingreifen Gottes.
Da wurde schlicht nachtraeglich versucht, einem sinnlosen Tod in einem erfolglosen Plan doch einen Sinn zu geben.

