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Das Hadern mit der Wissenschaft - auch wenn sie Jahrhunderte alt ist
(07-09-2021, 11:41)Reklov schrieb: ... warum fragst Du nach, "welches" missing link denn fehle, obwohl doch auch Dir bekannt ist, dass man darunter nur den eindeutigen Befund zum letzten gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Schimpanse meint?

Weil es immer noch ein unsinniges Konzept ist. Zu bestimmen, ob eine bestimmte fossile Art nun den letzten gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Schimpanse darstellt oder nicht, ist halt nicht so einfach, weil wir im Normalfall nur Knochen zur Verfuegung haben. D.h. aber nicht, dass wir nicht Fossilien haben, die den Anforderungen an solch eine Art ziemlich gut erfuellen. Ich habe schon Ardipithecus genannt, und Sahelanthropus oder Orrorin sind ebenfalls Kandidaten fuer diese Position.

Australopithecus, also unser direkter Vorfahre, hat ja selbst noch sehr grosse Aehnlichkeit mit anderen Menschenaffen. Das Gehirn hat Schimpansengroesse, er lebte wohl noch teilweise auf Baeumen, und die Anpassung an den aufrechten Gang zeigt verschiedenste Uebergangsformen. Sahelanthropus ist noch basaler, und auch da hoert es nicht auf. Ob irgendeine Art nun ein gemeinsamer Vorfahre war oder nur so aussieht, wie ein gemeinsamer Vorfahre wahrscheinlich aussehen wuerde, kann man halt nicht genau entscheiden. Die Entwicklungsrichtungen sind aber trotzdem am Befund ablesbar.

(07-09-2021, 11:41)Reklov schrieb: Ich denke, auch Kreatonisten ist bekannt, dass eine Art ene Gruppe von Organismen ist, die sich von allen anderen Gruppen von Organismen unterscheiden und sich untereinander fortpflanzen und fruchtbaren Nachwuchs erzeugen können.

Nein, es geht nur darum ob sie das im Normalfall machen. Zur Speziation reicht es, wenn sich Populationen nicht mehr mischen, egal ob sie das koennen oder nicht oder ob die Nachkommen fruchtbar sind oder nicht.

(07-09-2021, 11:41)Reklov schrieb: Würde der Mensch jedoch "direkt" vom Menschenaffen abstammen, so müssten wir uns ja mit diesen genetisch "kreuzen" können. Ist aber nicht so, denn der "Mensch" ist eine "Gruppe für sich". Kann es also überhaupt einen "gemeinsamen Vorfahren" geben...

Wie ich sehe, ist irgendein Grundverstaendnis davon, was das Wort "Evolution" bedeutet, bei Dir immer noch nicht angekommen. Diese muessigen Diskussionen waeren vermeidbar, wenn Du das mal kurz rekapitulieren wuerdest. Populationen aendern sich laufend, auch menschliche, auch heute noch. Erst einmal: der Mensch ist ein Menschenaffe. Er stammt nicht von Schimpansen oder Gorillas ab, sondern hat gemeinsame Vorfahren mit ihnen. Da sich das genetische Material von allen Lebewesen mit jeder Generation laufend aendert (jedes Kind hat zig Mutationen gegenueber seinen Eltern), entwickeln sich Populationen, die aus irgendeinem Grund sich nicht mehr mischen, genetisch auseinander. Wenn es dann in einer Population zu einem Auseinanderbrechen oder Fusionieren von Chromosomen kommt, ist eine erfolgreiche Paarung unmoeglich. Im Menschen sind zwei Chromosomen unerer Vorfahren zu einem fusioniert, und darum koennen sich Chromosomen von Menschen und den anderen heutigen Menschenaffenarten nicht mehr richtig paaren, was dann Mitose und Meiose durcheinanderbringt.
Ein kurzes Nachschauen haette Dich also zu dieser Erkenntnis gebracht:
"Das Chromosom 2 ist einzigartig für die menschliche Abstammung, da es das Ergebnis einer Kopf-Kopf-Fusion zweier mittelgroßer Ur-Chromosomen ist, wie sie heute noch bei allen Menschenaffen vorkommen. Menschenaffen verfügen über 24 Chromosomenpaare." Quelle hier.

Gerade dieser Befund ist also eine schoenes Beispiel dafuer, wie Evolution verlaeuft, und nicht irgendein ein Problem mit der Theorie, wie Du das hier zu drehen versuchst.

(07-09-2021, 11:41)Reklov schrieb: oder war der Mensch schon seit jeher, durch alle Evolutionsstufen hinweg, in seiner Art "einmalig" - eben MENSCH, wenn auch mit äußerst flexiblen, zur vollständigen Wandlung und Anpassung fähigen "Körperhüllen" ausgestattet?  Icon_rolleyes

Diese Frage ist sicher schwer zu beantworten, darf aber dennoch angedacht werden.

Man kann sich auch erst mal informieren, bevor man mit dem Denken anfaengt. Dann kommt man eventuell auch zu richtigen Schluessen, anstatt in falsche Richtungen herumzuspekulieren. Man kann doch auch jetzt nachvollziehen, wie sich die Koerper in kleinen Schritten, nach und nach, der Gestalt des modernen Menschen annaehern. Das betrifft all die Spezialanpassungen (in Richtung Flexibilitaet), die Du da nennst.

(07-09-2021, 11:41)Reklov schrieb: Apropos "Art"
Bereits die Genesis (Mose 1, 21) vermerkt in der Weise ihrer speziellen Sprache: >> Und Gott schuf große Walfische und allerlei Getier, das da lebt und webt, davon das Wasser sich erregte, ein jegliches nach seiner Art, und allerlei gefiedertes Gevögel, ein jegliches nach seiner Art. <<

Nun, Wortdefinitionen haben immer nur Gueltigkeit in ihrem Bereich. Von Biologie hatten die Autoren dieses Textes nur sehr eingeschraenkte Kenntnisse, und sie haben sich halt gemaess ihres damaligen Kenntisstandes geaeussert. Mit dem Thema hat das aber weiter nichts zu tun, mal abgesehen davon, dass das Kleben an diesem Text anscheinend viele Menschen zum Hadern mit der Realitaet bringt.


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RE: Das Hadern mit der Wissenschaft - auch wenn sie Jahrhunderte alt ist - von Ulan - 07-09-2021, 12:26
RE: Glauben, Wissen, Habermas - von Reklov - 28-08-2021, 15:26
RE: Glauben, Wissen, Habermas - von Ulan - 28-08-2021, 15:28
RE: Glauben, Wissen, Habermas - von Ulan - 28-08-2021, 16:26
RE: Glauben, Wissen, Habermas - von konform - 28-08-2021, 16:39
RE: Glauben, Wissen, Habermas - von Sinai - 06-09-2021, 15:43
RE: Glauben, Wissen, Habermas - von Ulan - 06-09-2021, 16:37
RE: Glauben, Wissen, Habermas - von Ulan - 28-08-2021, 16:43
RE: Glauben, Wissen, Habermas - von Sinai - 29-08-2021, 18:00
RE: Glauben, Wissen, Habermas - von Ulan - 29-08-2021, 22:13
RE: Glauben, Wissen, Habermas - von Sinai - 30-08-2021, 09:44
RE: Glauben, Wissen, Habermas - von Reklov - 30-08-2021, 18:36

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