(06-09-2021, 09:22)Ulan schrieb: Wo bitte schoen gibt es irgendeinen Hinweis darauf, dass aus juedischer Sicht die Menschheit vor dem Datum der Erschaffung Adams existiert haette in der Form von "Untermenschen"?
Streng genommen ist nicht die Rede von der Zeit vor Adam und Eva, sondern generell:
„Die Gräber der Nichtjuden sind nicht (levitisch) verunreinigend, denn es heißt: „Ihr aber seid meine Schafe, die Schafe meiner Weide, Menschen seid ihr; es heißt Menschen, nicht aber heißen die weltlichen Völker Menschen (sondern Vieh)“
Talmud, Goldschmidt, Bd.VII, S.845 - Traktat Baba Mezia IX, 13
Somit begann aus jüdischer Sicht die Menschheit vor 5781 Jahren und zwar irgendwo im Kulturraum von Mesopotamien, aber die meisten Nachkommen von Adam und Eva waren von Anfang an untreu (siehe Kain, Sintflut, Sodom und Gomorrah, Jericho, Mizraim, Kanaaniter) und verspielten so für sich und ihre Nachkommenschaft die Gottkindschaft — dies ist aber nicht rassistisch, zumal jeder Erdenbewohner die Möglichkeit des Gijur hat. Und es galt und gilt im Judentum als schwere Sünde, einem Gerim seine nichtjüdische Vergangenheit vorzuhalten!
Prominentes Beispiel war Königin Ruth
Anm. für unkundige Leser: Der Gijur ist der Übertritt zum Judentum. Ein Gerim ist der Erdenbewohner nach erfolgtem Gijur