(30-08-2021, 09:05)Sinai schrieb: Das ist so nicht ganz richtig. Ich korregiere:
Da gibt's nichts zu korrigieren. Der Engelglaube kam mit der juedischen Weisheitsliteratur, die halt zum Teil auch Teil des Bibelkanons ist, und das ist eine hebraeische Entwicklung im hellenistischen Umfeld. Auch Judaea war in den Staedten zu der Zeit weitgehend hellenisiert; Jerusalem ist ja erst waehrend der hellenistischen Patronage zu einer nennenswerten Stadt geworden (in der persischen Zeit war es ein etwas groesseres Dorf mit Tempel). Das idealisierte Judentum, das Dir vorschwebt, ist ein Ergebnis der Re-Judaisierung durch die Hasmonaeer.
Seit wir die Schriftrollen aus Qumran haben, wissen wir auch, dass auch der griechische Text der Septuaginta auf einer entsprechenden hebraeischen Textvariante beruht, also viele angebliche Aenderungen in der Septuaginta bereits in hebraeischen Textvarianten vorlagen. Das betrifft auch Buecher wie Exodus oder Samuel, die deutlich unterschiedliche Textvarianten hatten.
Es gibt gute Gruende, warum heutige deutschsprachige Bibeluebersetzungen die Soehne Gottes oder die Goetterversammlung wieder beim Namen nennen und nicht verschaemt drumherum reden.

