09-03-2021, 14:31
(07-03-2021, 21:11)Geobacter schrieb:(07-03-2021, 18:51)Reklov schrieb: ich habe schon als Schüler mit meinem damaligen Kameraden ein kleines funktionierendes Radio gebaut, weiß also, was dazu an Wissen nötig ist, schätze auch die Physik in keinem Fall gering! Nur - die Regeln der Physik sind nicht unser Werk und die Wege, welche unser Geist einschlägt, sind nicht unbedingt auch die Wege, welche von den Gläubigen als "die Wege Gottes" bezeichnet werden.
Du kennst doch sicher noch PQV aus dem Gysiforum und dem du erzählt hast, dass ein dir bekannter Atomphysiker dich darüber aufgeklärt hätte, wie man, bzw, er, in seinen Jugendjahren ein einfaches Mittelwellen-Diodenradio gebaut hat. Du selber hattest von all dem (Grundprinzip eines Radiodetektors) nicht mal die Spur einer Ahnung...
Aber mal ganz abgesehen davon, dass du hier wieder etwas ganz anderes erzählst..... und du auch nicht begreifen willst, dass DU und UNS in dem was DIR und UNS die Naturwissenschaften und die Physik vermittelt, zu vermitteln in der Lage ist, gewaltig unterscheiden und dein Problem wohl eher das hier ist ............>>>>(Ichsyntonie und Dunnuning Kruger-Syndrom). Zu und unter solchen Bedingungen endete jede Diskussion im Streit.
Hallo Geobacter,
... an den stets temperamentvoll aufgewühlten PQV kann ich mich noch gut erinnern, auch dass ich ihm mal von meinem Freund, dem Atomphysiker und dessen Infos über Atome berichtet habe. Allerdings sprach ich dabei nicht über den Bau eines Radios??? - Die nötigen Radio-Bausteine wurden aber mal von PQV in einem anderen Wortaustausch gut aufgelistet. Von Elektronik verstehe ich schon ein wenig, bastele deswegen auch gerne an den E-Gitarren-Verkabelungen meiner dort angebrachten Tonabnehmer herum!
Der stets gegen alle Religionen heftig polternde PQV outete sich schließlich nach längerer Zeit und bekannte, dass sich eines seiner Familienmitglieder wegen dem Druck einer Glaubensgemeinschaft umgebracht habe. Nun verstand ich PQV und seine verbalen Rundumschläge gegen relig. Glauben sehr viel besser, - trage ihm, auch deswegen, nichts nach.
Naturwissenschaften erläutern die Gegenstände, aber nicht die Welt. - Bei Erklärungen zur WELT ist es ähnlich, wie bei einem Gemälde. Mein letztes, nicht komplett abstraktes Bild (ich arbeitete als Grafiker und Illustrator) zeigte ich letzte Woche 14 Personen aus meinem Bekanntenkreis, indem ich davon ein Foto per Mail verschickte. Man glaubt nicht, wie unterschiedlich das Bild interpretiert wurde.
Auch hier gilt also: Man sieht nur, was man weiß.
Jeder sollte sich also fragen: Was kann ich wissen - und - was können mir Ergebnsisse aus den Naturwissenschaften, über mein kurzes temporäres Dasein hinaus, vermitteln?
Naturwissenschaften untersuchen die Erscheinungsweisen, wie sich sich unseren Sinnen präsentieren. Existenz und Vernunft werden jedoch niemals für uns ein Gegenstand der Weltorientierung, sondern nur so weit, als sie in Dasein und Bewusstsein sich zur Erscheinung gebracht haben - welche die Fachleute dann auch vermessen, berechnen und als gültiges Ergebnis katalogisieren können. Die Weisen der materiellen Erscheinungen, wie sie uns entgegekommen, bleibt eine Zweideutigkeit, solange wir als Zeitdasein leben.
Die Transzendenz spricht aber nicht direkt durch die einzelnen Gegenstände, sondern indirekt durch das, was uns dabei umgreift. Daher ist die erste Voraussetzung zum eigentlichen Hören der Transzendenz, dass ich die Gegenstände zunächst wissenschaftlich erfahre, um die Transzendenz (=Chifferschrift allen Weltseins), überhaupt als die Seele der Dinge spüren zu können. Dies hat nichts mit schwärmenden, sich ziellos verwandelnden Dogmen zu tun, die sich nach Epochen erfahrungsgemäß auch wieder auflösen.
Solange man die Transzendenz nicht "hören", nicht deren Chiffer-Schrift als "Sprache" verstehen kann, bleibt es schwer eine Struktur im fließenden Aspekt der seelenerfüllten Welt zu finden.
Dem gegenständlichen Denken kann transzendentes Denken wie nichts scheinen, da nun mal keine Realität erkannt wird und somit kein Erkanntes übrig bleibt.
Was im Transzendieren erfahren wird (ähnlich, wie in der Meditation), ist nicht als ein Ergebnis zu beweisen! Daher ist es auch vergeblich, den Zweifelnden durch Argumente zumindest zum Anerkennen zu bringen. Aber es ist möglich, zumindest auf Grenzen des Erforschbaren hinzuweisen. Die Unzugänglichkeit des Gegenstandes selbst, die Unvergleichbarkeit des Bezugs des Denkenden auf den gedachten Gegenstand mit irgendetwas anderem sind ein Hinweis auf das unbegreifliche Ur-Rätsel, das uns bis heute ständig begleitet.
Die Erscheinungen der Dinge in der Welt lässt auch bei zunehmender Erfroschung den Abgrund des Seins immer tiefer, unzugänglicher werden! - Wie das Erscheinen vor sich geht, entzieht sich aller Ergründung, beginnt schon beim Geheimnis der Farben, wie sie uns durch das Licht präsentiert werden - durch die Wahrnehmung elektromagnetischer Strahlung der Wellenlänge zwischen 380 und 760 Nanometer.
Auch da, wo wir selbst uns erscheinen, ist der Prozeß nur durch sein Ergebnis im Objektsein da, nicht in seinem Geschehen zu beobachten. Denn es ist kein Geschehen in der Welt, sondern ein Grundgeschehen, vor allem in der Erscheinung sichtbares Geschehen.
Die Ereignisse sind grenzenlos vieldeutig, in ständiger Verwandlung und doch von kräftiger Aussage. Sie werden nur weggeleugnet, wenn sie als Einfühlungsprozesse und auf andere psychologische Weise zu Nichtseiendem, Illusionärem, zu bewussten Selbsttäuschungen, zu ästhetisch auffassbaren Verhältnissen von Farben und Formen gemacht werden.
>> Die Welt ist von Gott aus dem Nichts geschaffen <<
Dieser "Schöpfungsgedanke" geht nicht auf einen Grundbezug zurück, sondern auf eine Wirklichkeit, die in diesen Grundbezügen stattfindet. Er kann unseren Wissensdrang nur erhellen, im besten Fall erfüllen, denn er ist eine von Menschen gedachte "Chiffer", welche auf ihre Weise einen Bezug zur Transzendenz aufbaut, eine Grundwirklichkeit zu treffen versucht, die über alles Denkbare hinausgeht.
Die physikalischen Energien und Kräfte werden "mythisch" als Mächte geschildert. Wir erfahren sie als bewegende, zerstörende und erfüllende Gehalte, die uns als Wirklichkeit ansprechen. Sie sind als Dasein zugleich geistig und transzendent begründet.
Es sind vieldeutige, überwätligende, durch mythische Gestaltung geformte "Chiffern des Seins". Ihre Unmittelbarkeit ist hinreißend und erregend. Sie werden vom Menschen als Deutungen gedacht, die als Wirklichkeiten in ihrem besonderen Gehalt auf organische und anorganische Stoffe Einfluss nehmen.
Wollte man es mit einer Grafik verdeutlichen, so wäre ein Kreis die Form der WELT. In ihm halten sich kleinere Kreise auf, welche man mit DASEIN, WELTSEIN (zum Gegenstand geworden) und GEIST beschriften könnte. Außerhalb dieser Kreise befinden sich andere Kreise, die man mit BEWUSSTSEIN, EXISTENZ und VERNUFNT füllen könnte.
Etwas weiter davon entfernt steht ein neuer Kreis, der die Bereiche des Menschen symbolisiert.
Über allen Kreisen steht aber der große unbekannte Bogen der TRANSZENDENZ, zu dem alle Kreise einen Bezug haben.
Man kann also sagen: In der WELT geschieht ein Sichtreffen von EXISTENZ und TRANSZENDENZ in immer vieldeutiger Sprache bei nie überbrücktem Abstand, aber ohne Mitteilbarkeit und Wirklichkeit in der WELT.
Das schwierige Thema ist hiermit noch lange nicht ausgeschöpft, sollte also nur als Anriss aufgefasst werden.
Gruß von Reklov

