(28-08-2020, 17:58)Ulan schrieb:(28-08-2020, 16:41)Sinai schrieb:(28-08-2020, 16:32)Ulan schrieb: . . . Sie haben bei so etwas immer sofort Truppen ausgesandt . . .
Offenbar war es nicht "so etwas" - denn sie sandten keine Truppen aus![]()
Nicht einmal eine Hundertschaft
Hier siehst Du aber das Dilemma. Die Bibel stellt den Einzug eindeutig als Triumphzug dar, mit den bibeltypischen Kennzeichen eines solchen; daran besteht kein Zweifel.
Es kann natuerlich sein, dass die Bibel hier mal wieder etwas flunkert; waere ja nicht das erste Mal.
Ach was Du nicht sagst. Ich weiß, das ist Dein ZIEL dies zu beweisen
1.) Der Einzug war objektiv gesehen (für Außenstehende, für Römische Legionäre) unterhalb der Wahrnehmungsschwelle
Eine für Römer lächerliche Szene - nicht einmal wert hinzugucken. Ein unbewaffneter Mann (keine Lanze, kein Schwert, kein Schild) reitet auf einem Esel durch das Tor
Da sahen römische Legionäre gar nicht hin, so was war ihnen keinen Blick wert, da lachen ja die Hühner . . .
Und es bildet sich ein mickriges Spalier von 12 Jüngern . . . links jubeln 6 Männer, rechts jubeln 6 Männer
"Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, bring deine Jünger zum
Schweigen!" Lukas 19,39 (EÜ)
Die Fans von Jesus tragen keine Streitäxte in den Händen . . . sondern Palmzweige . . . irgendwelche religiöse Symbole die keine Römer interessieren . . . soll an bessere Zeiten erinnern . . . so wie wenn sich heute ein Politclown bei einer Minidemo einen Purpurfarbenen Mantel umhängt
Den Römern waren derartige kultische Spitzfindigkeiten so was von egal! Als einige Zeit später die Juden Jesus zu Pontius Pilatus schleppten, um von ihm seine Tötung zu erflehen, sagte dieser gelangweilt "Ich sehe keine Schuld an diesem Menschen!"
Erst auf Druck der verhetzten Volksmasse verurteilte er Jesus zum Tode
Wenn Du dem Bibelbericht nicht glaubst, sondern Deinem eigenen Bauchgefühl, ist das auch nicht verboten, aber es ist dann eben keine Diskussion auf biblischer Grundlage, sondern sektenhaft
So etwas läßt sich nicht diskutieren
2.) Der Einzug war religiös gesehen ein fulminanter Erfolg - immerhin nahmen "einige Pharisäer" Notiz davon und ärgerten sich - und erzählten das sicher in den Synagogen weiter
Für die eingeweihten Augen der Pharisäer war es - wie so viel - eine religiöse Szene !
Doch wie gesagt war das den Römern so was von egal - so wie es den Römern egal war, wenn die Jünger Jesus sehr zum Ärger der Pharisäer am Sabbat Getreidekörner pflückten um sie zu kauen. Angeblich - aus pharisäischer Sicht "Arbeit" und daher verboten; aber die mit den Römern auf gutem Fuß stehenden Sadduzäer - die Tempelaristokratie - anerkannte nicht die Tradition der Pharisäer, daher war es der Tempelaristokratie völlig egal, wenn die Jünger Jesu die Vorschriften der Pharisäer brachen. Erst als Jesus beim Sanhedrin gefragt wurde ob er Sohn Gottes sei und er dies bejahte, brachte ihn dies in Konflikt mit der Tempelaristokratie. Da die Prozeßakten nicht in Originalsprache (die Sprache der Tempelaristokratie war Hebräisch) vorliegen, sondern nur in Griechisch, ist heute nicht der genaue Wortlaut bekannt: Wurde Jesus gefragt ob er der Sohn Gottes sei - oder wurde Jesus gefragt ob er ein Sohn Gottes sei ?
Ein Sohn Gottes zu sein war nicht strafbar - denn das althebräische Wort für Sohn hieß auch Gefolgsmann. (Der Hauptmann und seine 100 Söhne)
Und ein Gefolgsmann Gottes zu sein, war sehr löblich
Uns liegt bloß eine griechische Übersetzung der Prozeßakten vor - und zwar eine nicht professionelle Übersetzung. Denn ein Gerichtsdolmetsch würde Fußnoten zu problematischen Begriffen machen, um diese ausführlich zu erläutern
(Wenn ein Schauprozeß* stattfindet - etwa in Moskau - dann ist es wenig zielführend, die Schilderung eines im Verhandlungssaals anwesenden Milchmädchens ohne Hinterfragung zu lesen; jeder vernünftige Mensch würde ihr Fragen stellen, wie sie diesen oder jenen Begriff gemeint hat)
Jetzt ist es zu spät. Die Evangelisten sind 1900 Jahre tot - und wir können ihnen keine Fragen stellen.
*) Auch die Zeugen Jehovas schreiben von einem Scheinprozeß
"Der Scheinprozess vor dem Sanhedrin"
"Der skandalöseste Prozess aller Zeiten — Wachtturm - JW.org"
"DER ILLEGALE PROZESS VOR DEM SANHEDRIN."
Alles zu lesen in jw.org
Und den Zeugen Jehovas kann wirklich niemand Judenfeindlichkeit unterstellen - siehe "Zion's Watch Tower"
Und im Dritten Reich wurden sie verfolgt !
Sie sind übrigens keine Sekte, sondern in heutigen Rechtsstaaten wie den USA, England, der Bundesrepublik Deutschland etc. hoch geachtet - im deutschen Sprachraum eine "Körperschaft des Öffentlichen Rechts" (BRD) bzw. "anerkannte Religionsgemeinschaft" (Ö)
Wenn zum Einritt Jesu auf dem Esel in Jerusalem und zum Scheinprozess Jesu vor dem Sanhedrin sowohl die Katholiken, die Russisch Orthodoxen, die Anglikaner, die Lutheraner, die Calvinisten, die Zeugen Jehovas einer Meinung sind - dann denke ich, daß Du keine guten Karten hast . . .
Weitere "Diskussion" - oder eher weiterer Zank - dürfte entbehrlich sein . . .

