28-08-2020, 17:33
(28-08-2020, 16:32)Ulan schrieb: Nein, war es ihnen nicht. Sie haben bei so etwas immer sofort Truppen ausgesandt, um dem ein Ende zu setzen. Das war erst recht der Fall bei einer eindeutig politischen Demonstration, wie in diesem Fall.
Darum haben die Römer zu den Hochfesten (z.B. Pessah), wenn Jerusalem per se vor lauter Pilgern aus den Nähten platzte, vorsichthalber Kohorten von Wachtruppen aus dem fernen Caeseräa auf die Burg Antonia über dem Tempelgelände zusätzlich herbeordert.
Nicht um den Verkehr zu regeln, sondern um im brodelnden Hexenkessel der Pilgermassen etwaige Aufmüpfige sofort auszumachen und fest zu setzen. Die Verstärkungstruppen patroullierten dazu auf der umlaufenden Mauer, hatten alles, was sich unten in den einzelnen Tempel-Höfen abspielte, voll im Blick.
Es bedurfte auch keines verräterischen Judas, um Jesus' zu identifizieren. Sein angeblicher Einzug auf einem Esel hätte ausgereicht, um ihn nicht aus dem Auge zu lassen. Der amtierende Hohepriester hatte mit Pilatus ein jahrelanges, historisch gesichertes gutes Einvernehmen. Dieses spricht auch für eine Kooperation der beiden in der Jesus- Prozess-Sache.
Die Römer unter Pilatus erstickten bereits die geringsten Auffälligkeiten. Und den Ältesten der Juden war es nur Recht, konnten sie so alle Kulthandlungen in und um den Tempelbetrieb an Pessach in Ruhe durchführen. Eine Hand wusch die andere.
MfG