26-08-2020, 12:13
(26-08-2020, 11:25)Ulan schrieb: 1.)* Ich denke, auch solche medizinischen Erklaerungsversuche sind ein wenig an der schlichten Realitaet vorbei. Wir vergessen gerne, dass eine schwere Wunde in alten Zeiten meist ein Todesurteil war...
2.)Das Markus-Evangelium hatte ja nicht mal eine Auferstehungsgeschichte, sondern endet mit dem leeren Grab. Die Ausschmueckungen kamen spaeter.
* Aufzählung von mir erzeugt/ Davut
Zu 1.) Was ist die "Realität"? Die Realität weiß keiner, jedenfalls kein profaner Zeitzeuge. Wie schon mal von Dir an anderer Stelle bestätigt, schweigen sie sich allesamt über den historischen Jesus aus. Die Evangelien haben wir nicht von Unbefangenen, sie sind Partei.
Für die medizinische Ohnmachtstheorie sprechen auch andere Fakten:
1.) die nur kurze Verweilzeit von 6 Stunden am Kreuz; zum Sterben zu wenig, zum Wachbleiben zuviel. Normalerweise dauerte es zwei/drei Tage bis zum Exitus.
2.) die Todes-Zweifel bei der "Leichenfreigabe", mündend im Kontroll-Lanzenstich des Centurio
3.) die prominenten Zweifel namhafter Theologen (Bultmann u.a.) bis hin zu dem Buch des Wissenschaftlers Johannes Fried (Kein Tod auf Golgatha).
Viele Theologen, soweit sie nicht von den Kirchen ihr Brot erhalten, glauben übrigens, dass das Glaubensbekennntnis in Kenntnis heutiger Wissenschaft längst umgeschrieben werden müsste.
Zu 2.) Was diesen vorgetragenen Punkt zum Markus-Evangelium betrifft: Es ist das älteste und auch glaubwürdigste Evangelium. Es kennt (um 60 n.Chr.) darum keine Auferstehungsgeschichte, die erst im Lauf der Jahrzehnte entwickelt und ausgeschmückt wurde. Und es belegt damit unter vielen anderen Ungereimtheiten die gesamte Unglaubwürdigkeit des Kanons.
Wenn in der zentralsten Frage des christlichen Glaubensbekenntnisses nicht mal Einigkeit unter den Evangelisten herrrscht, wann dann?
Aber ich freue mich als Anhänger der Schleiermacher/Bultmann-Auffassung, dass jetzt endlich Feuer im Thread-Kessel ist.
MfG