15-08-2020, 12:40
(14-08-2020, 16:34)Davut schrieb:(14-08-2020, 16:04)konform schrieb:(13-08-2020, 12:41)Davut schrieb: - - -
Die Evangelien machen in 50 Jahren aus dem Wanderprediger einen Gott.
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Theologen, die de Abfassung der Evangelien in die Zeit nach dem Jahr 70 zu verlegen, sind meines Erachtens keine Theologen, jedenfalls keine christlichen.
Nach John A.T. Robinson (“Wann entstand das Neue Testament?”) ist keine der Schriften des Neuen Bundes nach dem Jahre 70 verfasst worden, auch nicht die Offenbarung.
Irrtum! Robinson stand mit seiner als zeitgenössisch provokant empfundenen Datierungsauffassung ziemlich allein dar.
Robinson steht mit den Frühdatierungen keineswegs allein. Auch der Theologe Klaus Berger z.B. datiert die Abfassung der Evangelien weit früher als die Masse der Spät-Datierer. Einen Überblick bietet Wikipedia.
Natürlich weiß ich um die üblichen Reaktionen der Mehrheit der Theologen auf Robinsons Buch. Ähnlich erging es auch Immanuel Velikovsky, der mit seinen Büchern die historischen Angaben in den Schriften des Alten Bundes zu stützen suchte. Er, der mit Albert Einstein befreundet war, widersprach einigen Dogmen der etablierten Wissenschaft. Er verwies z.B. auf im Grunde für jeden wahrnehmbare Beobachtungen, die der Entwicklungsthese und den ungeheuren Zeiträumen der Historischen Geologie widersprachen. Velikovskys und Robinsons Gegnern geht es offenbar nicht um Wissenschaft.
(14-08-2020, 16:34)Davut schrieb: Der Vergottungsprozess Jesu fand seine Steigerung in den 50 Jahren von Markus (60er) über Mt und Lk bis zum juengsten Ev, Joh. nach 100/110.
Das ist eindeutig vorherrschende Meinung in dogmatisch ungebunden wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Und belegt den Unterschied zwischen dem Markus- und dem Joh-Jesus mehr als deutlich.
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Spätestens nach der Auferstehung sahen die Nachfolger in Jesus einen Gott. Daher konnte Thomas ohne gegen das göttlich Gesetz zu verstoßen zu Jesus sagen : “Mein Herr und mein Gott!” (Johannes 20,28).
Die Mehrheitsmeinung ist keineswegs “dogmatisch ungebunden”. Im Gegenteil. Urteilen über die Schriften der beiden genannten Autoren sollte man nur, wenn man deren Bücher gelesen hat. Ob beabsichtigt oder nicht, sind sie Beleg zugunsten des in der Schrift vertretenen Weltbildes.

