11-04-2020, 15:13
(11-04-2020, 13:02)Ulan schrieb: ….. so finden wir darin eine Eucharistiefeier, die ganz ohne die Blut- und Fleisch-Symbolik auskommt und einfach ein formelles Mahl mit Brot und Wein darstellt, sowie eine Christusverehrung ohne Kreuzestod und ohne Auferstehung. Das laesst also auch hier durchaus Platz fuer eine "Kunstfigur".....
Danke für den Didachenhinweis. Er belegt, dass das Urchristentum ganz anders gestrickt war als die heutige Kirchendogmatik. Das waren an diesem Beispiel zwei ganz verschiedene Paar Schuhe:
Lt. Didache feierten die Ur-Christen ein "Opfer" aus Brot und Wein für den Herrn, den König (Gott). Von Umwandlung von Jesu Fleisch und Blut oder sein letztes Abendmahl kein Wort. Dreimal wird das Wort Opfer in Didache 14 gebraucht - noch ein Hinweis auf die Unzuverlässigkeit der späteren Kirchenlehre. Was also heute in der RKK bei Wandlung und Kommunion hochgehalten wird, ist eindeutig spätere Konstruktion.
Wenn ich daneben "Kunstfigur" sage, dann meine ich den angeblich von den Toten Auferstandenen ohne Fleisch und Blut. Einen irdischen Wanderprediger Jesus bestreite ich überhaupt nicht.
Aber hier geht es ja nicht in erster Linie um unsere Befindlichkeiten sondern den Stand der Diskussion. Um die Jahrhundertwende 1900 und danach wurde Jesu Nichtexistenz schon recht heftig diskutiert. Heute ist es ruhig darum geworden.
