(18-03-2020, 17:24)Geobacter schrieb: Gurus, Meister und andere bösartige Narzissten lieben es, über die Gedanken und Gefühle ihre Mitmenschen zu herrschen und die meisten dieser Gurus und Meister leben gar nicht mal so schlecht davon.
Ich denke, dass sich die Aufklärung und der Siegeszug der Wissenschaft grundsätzlich auf feindseligem Nährboden entwickelt haben. Was natürlich mehr als verständlich ist, die Leute, v.a. die gebildeteren, hatten irgendwann die Nase voll von der Unwissenheit der Masse und der Ausnutzung derselben für egoistische Zwecke. Aufklärung bedeutete eben auch: wir lassen uns von Euch Quacksalbern nicht mehr an der Nase herumführen, jeder Einzelne soll von jetzt an mündig werden.
Mir scheint, diese unterschwellige Feindseligkeit gibt es bis heute.
In einem Zeitgeist des wissenschaftlichen Materialismus ist es ganz selbstverständlich, für weltliche Angelegenheiten Meister zu haben (wie Handwerksmeister), oder in intellektueller Hinsicht (Professoren, "Wirtschafts-Weisen"). Es ist allgemein anerkannt, dass wenn eine handwerklich anspruchsvolle Aufgabe bewältigt werden muss, man einen "Meister" heranzieht; oder dass man 4-5 Jahre "zu Füßen" eines Professors sitzt, um an seinem Wissen teilhaben zu können.
Aber dass man, um auf dem inneren Weg voranzukommen, zu einem spirituellen Meister geht... das hat gleich wieder etwas von Scharlatanerie.
Ein Handwerksmeister hat für mich keinen Absolutheitsanspruch, und auch kein spiritueller Meister. Aber Dein Automatismus 'Meister = bösartiger, geldgeiler Narzisst' ist eine äußerst einseitige Betrachtung ("unkritisch der Mindkontolle solcher Meister hingeben"...). Das meinte ja das obige Zitat: Skepsis ja, übertriebenes Misstrauen nein. Warum auch?

