(09-03-2020, 19:35)Ekkard schrieb:(09-03-2020, 07:45)Gundi schrieb: Ich bin doch etwas verwundert, wie hier mal wieder (bei der eindeutigen Threadfrage "Gibt es Wunder?") Begriffe ungenau genutzt werden und selbst von einem Physiker hier "Wunder" in einem Atemzug mit der Entstehung der Welt genannt wird.Nun, ich wollte auf die umgangssprachliche Nutzung des Begriffes hinweisen. Es ist schon ein Wunder, wie aus dem anfänglichen Gluonenbrei durch recht zufällige Besonderheiten ein fein abgestimmtes System entstanden ist, das in den letzten 4 - 5 Milliarden Jahren Leben erzeugen und tragen konnte. Nicht einmal das Anthropische Prinzip (ein Universum kann nur Beobachter erzeugen, wenn es diese leben lässt) ändert an diesem Wunder irgend etwas, es sei denn Leben entsteht unter allen physikalischen Zufälligkeiten. Doch alle bisherigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen bestätingen die Notwendigkeit einer Feinabstimmung (physikalischer Konstanten und ihrer Beziehungen). Wenn man den Begriffsrahmen zu eng fasst, dann muss man das Bewundernswerte ständig umständlich umschreiben, was natürlich möglich wäre - und mir selbst nicht sonderlich schwer fiele. Ich könnte mit der Definition (von 'edi' ins Feld geführt) leben, nach der Wunder nur solche Zusammenhänge und Ereignisse umfasst, die den heute geltenden, besser: gefundenen Naturgesetzen widersprechen.
Ich denke als Physiker merkt am besten an welche Grenzen man stößt und kann die Welt sogar recht einfach als "Wunder" bezeichnen. Es fällt mir sogar schwerer einen nüchternen Blick auf das Universum zu werfen, als einen verwundeten, aber das ist wie schon erwähnt wahrscheinlich eine persönliche Ansichtssache.