ulan schrieb:Das Toeten von anderen Organismen, um diese zu verspeisen oder sie zu verwerten, ist aus biologischer Sicht kein Parasitismus.
Und aus religiöser Sicht Ausdruck einer gefallenen Welt. Das "Aufeinanderbezogensein" der Kreaturen ist zwar im ursprünglichen Plan Gottes - zuerst war jedoch der Vegetarier oder je nach Lesart vielleicht sogar "Fruktarier" (Gen 1,29); die Erlaubnis Fleisch zu essen gibt Gott erst nach der Sintflut (Gen 9,3). Dies ist also zutiefst Ausdruck einer Distanz der Schöpfung zu Ihm.
Aber gleichzeitig gibt es auch die Hoffnung auf umfassende und tiefe Versöhnung der Schöpfung mit Gott, und damit auch der Kreaturen untereinander.
"Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie. Kuh und Bärin nähren sich zusammen, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter und zur Höhle der Schlange streckt das Kind seine Hand aus. Man tut nichts Böses und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des HERRN, so wie die Wasser das Meer bedecken." Jes 11,6-9