(17-10-2019, 18:12)Burkl schrieb:Ulan schrieb:Die ueberwiegende Mehrzahl aller Lebewesen sind Parasiten.Soviel ich weiß gibt es auch zahlreiche Symbiosen in der Biologie...
Grundsätzlich lehne ich als gläubiger Mensch solche pauschalen und undifferenzierten Sätze ab, weil sie letztlich die Menschenwürde bedrohen. Warum opportunistische und parasitäre Lebensformen, unter die dann letztlich auch der Mensch fällt, liebens- und schützenswert sein sollten ist ja dann keineswegs einsichtig.
Nein, ich meinte tatsaechliche Parasiten im biologischen Sinn, nicht irgendeine soziologische Definition. Menschen, Raubtiere, etc., fallen unter eine solche Definition von Parasit selbstverstaendlich nicht, weshalb Dein Einwurf gar nicht greift. Ich erwaehnte Menschen und Raubtiere nur, weil Nichtparasiten halt zu einem grossen Teil toeten muessen, um zu leben.
Die Zahl der Parasiten, also Organismen, die auf Kosten und zum Nachteil anderer Organismen auf, in und von diesen leben und diese schaedigen, sind etwa im Verhaeltnis 4:1 zu "normalen" Lebewesen vorhanden. Was Arten angeht, schauen wir etwa auf die Haelfte bis zwei Drittel aller Arten. Parasitismus ist also, was Leben auf der Erde angeht, die Regel, nicht die Ausnahme.
Wenn also Gott der Schoepfer aller Arten ist, hat er eine ausgesprochene Vorliebe fuer Parasiten. Da war er dann am Erfinderischsten.
Edit: Nur um das klarzustellen, auch die in und auf einem gesunden Menschen im Normalfall lebenden Lebewesen zaehlen nicht unter Parasiten. Im System Mensch sind etwa 3-10mal soviele Zellen enthalten, die "Nicht-Mensch" sind, also zu anderen Arten gehoeren, als menschliche Zellen. Das ist das normale Oekosystem Mensch, wo Probiosen (schlichtes Zusammenleben) oder sogar die von Dir angesprochenen Symbiosen vorherrschen. Menschliche Parasiten haben wir, zumindest in unseren Breiten, zum groessten Teil ausgerottet oder sind nur sporadisch ein Problem.

