eddyman schrieb:Mein Ansatz ist von der Vernunft her, und da liegt dieses Dogma quer.
Die "Auferstehung des Fleisches", wie es wörtlich heißt?
Nun - dass auch der Leichnam eine ihm eigene Würde besitzt ist selbst den eingefleischtesten Materialisten klar. Es ist durchgängig so, dass der Mensch ein anthropologisches Bedürfnis hat, den Leichnam würdevoll zu behandeln. Eben weil es in der Natur des Menschen liegt, eine Ahnung von der übernatürlichen Bedeutung des Leibes zu haben.
eddyman schrieb:Burkl schrieb:… auch der Leib hat eine Zukunft bei Gott.
Das Vergängliche hat eine Zukunft beim Unvergänglichen - das ist nicht schlüssig.
Das Unvergängliche ist sozusagen "keimhaft" im Vergänglichen angelegt, sodass es sich einst damit "bekleiden" kann, wie der Hl. Paulus sagt:
"Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit." 1 Kor 15,53
Zitat:Der Geist kann nur die Oberhand gewinnen, wenn Er einen zumindest kleinen Abstand von Körper, Gedanken und Gefühlen hat. Bei einer Darmgrippe ist es mir unmöglich, auch nur einen spirituellen Gedanken aufrecht zu erhalten. Tut mir jemand bewusst Böses, kreisen meine Gedanken einen Tag lang ständig darum. Daher wäre es doch pragmatisch betrachtet nicht verkehrt, 'Erlösung' als einen Bruch mit dieser Identifikation anzusehen.
Ja - "dem Zahnschmerzpatienten sitzt die Seele im Zahn." kann man sagen. Das zeigt die enge Verwobenheit zwischen Seele und Leib, die gemeinsam die eine Person bilden. Eine Seele alleine ist kein Mensch. Theologisch sagt man die Seele ist die "Form" des Leibes, also irgendwie die "Klammer", sein "Gesamtwesen", das ihn durchdringt ohne "festgemacht" werden zu können.
Der christliche Gedanke ist nun ein sehr leibfreundlicher: der Leib wird nicht als "Ballast" der Seele gebrandmarkt, der sie beschwert und den es zu überwinden gälte - sondern der Leib ist aufgrund der Sünde in einem "gefallenen", gleichsam "beschwerten" Zustand. Der verwandelte Auferstehungsleib, der an Christus offenbar wurde, hat demgegenüber andere Eigenschaften, wird diese Last abgeworfen haben.
"1) Die Leidensunfähigkeit (impassibilitas), d. i. die Unzugänglichkeit für physische Übel aller Art, wie Leiden, Krankheit, Tod. Sie ist näher zu bestimmen als Unmöglichkeit zu leiden und zu sterben (non posse pati, mori). Offb 21,4 EU: „Er (Gott) wird jede Träne von ihren Augen wischen, und der Tod wird nicht mehr sein, und Trauer und Klage und Mühsal wird nicht mehr sein; denn das erste ist vergangen.“ Vgl. Offb 7,16 EU; Lk 20,36 EU: „Sie können auch nicht mehr sterben.“ Der innere Grund der Leidensunfähigkeit liegt in der vollkommenen Unterwerfung des Leibes unter die Seele.
2) Die Feinheit (subtilitas), d. i. die Geistförmigkeit, die aber nicht als Verwandlung des Körpers in ein Geistwesen oder als Verdünnung der Materie zu einem luftförmigen Körper aufgefasst werden darf (vgl. Lk 24,39 EU). Vorbild der Vergeistigung ist der auferstandene Leib Christi, der aus dem verschlossenen Grab hervorging und durch verschlossene Türen hindurchging (Joh 20,19.26 EU). Der innere Grund der Vergeistigung liegt in der vollständigen Beherrschung des Leibes durch die verklärte Seele, insofern sie die Wesensform des Leibes ist.
3) Die Behändigkeit (agilitas), d. i. die Fähigkeit des Leibes, in seinen Bewegungen mit größter Leichtigkeit und Schnelligkeit dem Geist zu gehorchen. Sie steht im Gegensatz zur Schwerfälligkeit der irdischen Körper, die durch das Gravitationsgesetz bedingt ist. Vorgebildet ist sie im auferstandenen Leib Christi, der plötzlich in der Mitte seiner Apostel gegenwärtig war und ebenso rasch wieder entschwand (Jo 20,19.26; Lk 24,31). Der innere Grund der Behändigkeit liegt in der vollkommenen Beherrschung des Leibes durch die verklärte Seele, insofern sie den Leib bewegt.
4) Die Klarheit (claritas), d. i. das Freisein von allem Unansehnlichen und das Erfülltsein mit Schönheit und Glanz. Jesus versichert: „Die Gerechten werden im Reiche ihres Vaters leuchten wie die Sonne“ (Mt 13,43 EU). Vgl. Dtn 12,3 EU. Vorbild der Verklärung ist die Verklärung Jesu auf Tabor (Mt 17,2 EU) und nach der Auferstehung (vgl. Apg 9,3 EU). Der innere Grund der Verklärung liegt in dem Überströmen der Herrlichkeit der verklärten Seele auf den Leib. Der Grad der Verklärung des Leibes wird gemäß 1 Kor 15,41 f EU verschieden sein, und zwar entsprechend dem Grade der Klarheit der Seele; letzterer richtet sich aber nach dem Maße der Verdienste."
(zitiert aus Kathpedia)