(06-06-2019, 01:09)daVinnci: schrieb:Zitat:Ekkard: "Ich finde diese Antwort durchaus bedenkenswert. Denn sie postuliert keine Eigenschaften, die man ohnehin nicht nachweisen kann. Es wird auch nichts "über Gott heraus gefunden", sondern als sehr persönliches Empfinden beschrieben"Und dieses persönliche Empfinden, kann nicht herausgefunden und erlebt sein?
Zitat:Das ist wohltuend anders als die Mythologie des Alten oder Neuen Testaments.
Ob richtig oder falsch hängt also ab von Ihrem Wohlfühlgefühl?
Was Ekkard eigentlich, angenommen, damit meint ist, dass die Definition von "eddyman" sehr gefährlich werden kann, eben weil die Eigenschaften schon herausgefunden worden sind. Wenn man Gott eben die Eigenschaften gibt, dass er das "Sein" ist oder das Bewusstsein ist, dann sind dies Eigenschaften die man nachweisen kann, aber wieso sollte man diese Eigenschaften Gott zuschreiben?
Das gleiche gilt auch für pantheistische Vorstellungen von Gott, denn man kann die natürlichen Umstände zwar Gott zuschreiben, aber die Eigenschaften des Universums treffen eben auf das Universum zu und Gott obendrauf zu setzen ist eine unnötige Verzerrung des Begriffs, denn was man am Ende hat, wenn man diesen Begriff reduziert, ist eine persönliche Wunschvorstellung. Gott ist also wenn man den Begriff reduziert eben nicht, eine Beschreibung der Dinge wie sie sind, sondern wie man sie gerne haben möchte.
Was Ekkard nun mit dem wohltuend, angenommen, meint ist, dass dieser ganz persönliche Gott, dann wohltuender für die eigenen Vorstellungen ist, denn er kann frei an die persönlichen Vorstellungen angepasst werden, denn anders als der Gott in den Mythen des Alten oder Neuen Testaments, hat Gott dort bestimmte Eigenschaften, die nicht von dem persönlichen Bedürfnis davon abhängen wie man sie selber denken will.
Ich gehe hier davon aus, dass der Pantheismus sich, obwohl er unpersönlich sein will, auf persönliche Umstände reduzieren lässt. Im allgemeinen sollten diese dann auch von der Vorstellungen des denkenden Subjekts abhängen. Gott will also gedacht werden, weil ohne ihn ein Bedürfnis entsteht, dass Scheinbar nicht gedeckt werden kann. Das abdecken dieses Bedürfnisses fügt aber weitere persönliche Eigenschaften hinzu, die vorher nicht in dem Begriff enthalten waren und das sorgt dafür, dass der Begriff nicht mehr für das steht, für was er stehen sollte, sondern dafür steht, was er laut dem Subjekt sein soll.
Unsere Anschauung sollte sich dem Objekt anpassen und nicht andersherum, denn wenn unsere Anschauung das Objekt anpasst, dann beschreiben wir nicht mehr das Objekt, sondern die Anschauung des Subjekts.